Mexikos Polizei löst Migranten-Karawane auf
Rund 1000 Migranten aus Zentralamerika und der Karibik haben sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben von Tapachula in Südmexiko aus auf den Weg in Richtung Norden gemacht. Doch die Behörden hindern sie am Weiterzug.
Aufbruch nach Norden
Mehrere Karawanen mit insgesamt rund 1000 Menschen aus Zentralamerika und der Karibik haben sich am Samstag von der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula aus auf den Weg in Richtung USA gemacht. Ein wichtiger Grund für den Aufbruch sind Hunger, Armut und Gewalt in ihren Herkunftsländern.
Nicht alle wollen in die USA
Der Großteil der Migrantinnen nutzt Mexiko nur als Transitland in die USA, aber einige wollen bleiben. In diesem Jahr haben mehr als 77.000 Menschen Asyl in Mexiko beantragt, 55.000 davon in Tapachula im Bundesstaat Chiapas. "Wir bitten um Asyl in Mexiko, wir wollen nicht dorthin" (in die USA), sagte beispielsweise Alexander aus El Salvador, der vor der Gewalt in seinem Land flieht, gegenüber AFP.
Der Frust sitzt tief
Zehntausende Geflüchtete hängen in Tapachula fest. Die mexikanische Regierung hat in Chiapas 14.000 Nationalgardisten, Soldaten und Angehörige der Marine stationiert, um die Menschen aufzuhalten. Die mexikanische Flüchtlingsbehörde ist überfordert. Viele Geflüchtete sind frustriert, da sie teilweise bis zu einem Jahr auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten müssen.
Polizei stoppt Karawane
Die Polizei errichtete Straßensperren am Ortsausgang von Huixtla, um die Menschen aufzuhalten, die die Stadt im südlichen Bundesstaat Chiapas in Richtung der Schnellstraße Richtung Norden verlassen wollten. Die Karawane bestand hauptsächlich aus Menschen aus El Salvador, Honduras, Guatemala, Haiti und Venezuela.
Ein Zeichen setzen
Für viele der Geflüchteten, die mit der Karawane auch auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen wollen, endete der Marsch am Ortsausgang der südmexikanischen Stadt Huixtla: Beamte der mexikanischen Einwanderungsbehörde nahmen hier viele der Menschen fest.
Überstürzter Rückzug
Andere Teilnehmer der Karawane versuchten, zurück in den Ort zu fliehen. Viele Migranten, die in Mexiko unterwegs sind, erreichen gar nicht erst die US-Grenze, sondern werden von mexikanischen Soldaten aufgehalten und zurückgeschickt.
Fluchtversuch endet im Fluss
Etwa 80 Personen wurden bei der Operation festgenommen und sollen nach Agenturangaben abgeschoben werden. Aktivisten, die mit den Migranten reisten, berichteten, die Nationalgarde sei teilweise mit übermäßiger Gewalt gegen Migrantengruppen vorgegangen. Zwei Migrationsbeamte wurden wegen der Übergriffe suspendiert.
Sorge vor Trennung
Viele der Flüchtlingsfamilien befürchten nach der Verhaftung voeinander getrennt zu werden, wie es seinerzeit die Trump-Administration in den USA praktizierte.
Trauer über Abschiebung
Der populistische mexikanische Präsident Lopez Obrador kündigte an, gegenüber den USA auf Investitionen in Zentralamerika und Südmexiko zu bestehen, um so den Migrationsdruck abzuschwächen. Bisher fielen die Reaktionen der US-Administration zu diesem Thema eher zurückhaltend aus.