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Politik

Milliarden-Geldwäsche mittels Immobilien

7. Dezember 2018

Laut Transparency International wird auf dem deutschen Immobilienmarkt zunehmend Geld investiert, dessen Herkunft unklar ist. Makler und Notare sollten verdächtige Investoren melden, fordert die NGO.

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Berlin Check point Charlie
Den Checkpoint Charlie in Berlin will der Investor Trockland neu gestalten - unklar ist aber, wer sich hinter dem Firmengeflecht verbirgtBild: picture-alliance/AA/A. Hosbas

Laut Schätzungen waren es allein im Jahr 2017 mehr als 30 Milliarden Euro, wie es in einer Studie der Berliner Nichtregierungsorganisation Transparency International heißt. Hinweise von Ermittlern in Italien zeigten, dass gerade Mafia-Angehörige enorme Geldsummen, die unter anderem aus dem Kokainhandel stammten, durch den Immobilienerwerb in Deutschland reinzuwaschen versuchten, heißt es in der Untersuchung.

Transparency-Deutschland-Chefin Edda Müller betonte bei der Vorstellung des Berichts, dass es "ein massives Problem mit Geldwäsche bei Immobilien in Deutschland" gebe. "Die geltenden Gesetze und die Ausstattung der Ermittlungsbehörden stehen auch angesichts der Grenzenlosigkeit internationaler Finanzströme in keinem Verhältnis", sagte sie.

Schlupflöcher im Transparenzregister

Allein wegen seines Volumens von rund 238 Milliarden Euro (2016) biete der deutsche Immobilienmarkt ein gewaltiges Potential für Geldwäsche, so die Studie weiter. Unbekannt sei, wie viele Immobilien und Grundstücke ausländischen juristischen Personen gehören. Ein existierendes Transparenzregister habe zu viele Schlupflöcher. 

Edda Müller, Transparency Deutschland
Edda MüllerBild: picture-alliance/U.Baumgarten

Und Makler und Notare würden praktisch keine Fälle melden und damit kaum zur Geldwäschebekämpfung beitragen, kritisierte Müller. Für Notare müsse bei Verdachtsmeldungen in typisierten Fällen die Schweigepflicht aufgehoben werden, forderte die Aktivistin.

Über Briefkastenfirmen werden oft die wahren Hintermänner und die Herkunft des Geldes verschleiert. Mit einer Aufstockung der "Financial Intelligence Unit" (FIU) des Zolls auf bis zu 475 Mitarbeiter will die Regierung gegensteuern.

uh/wa (dpa, transparency.de)