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Gute Einkommensquelle

30. August 2011

Im Norden Namibias hat das Wort Marula einen magischen Klang. Aus den Früchten der Marula-Bäume wird wertvolles Öl für den Export hergestellt. Tausende Frauen haben sich so ein eigenes Einkommen gesichert.

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Die Frauen aus der Eudafano-Kooperative verdienen dank der Marulabäume Geld. (Bild: DW/Henn)
Die Frauen verdienen dank der Marulabäume GeldBild: DW
Emilia Kambonde - zehnfache Mutter und Kleinunternehmerin (Bild: DW/Henn)
Emilia Kambonde - zehnfache Mutter und KleinunternehmerinBild: DW

Emilia Kambonde blickt stolz auf einen ihrer Marula-Bäume. Die zehnfache Mutter trägt ein buntes Baumwollkleid und hat ein blaues Tuch um den Kopf geschlungen. Gerade kommt sie mit einigen anderen Frauen vom Jahrestreffen der Kooperative "Nkuwo Yepongo" zurück.

Dort ist die bescheidene 58-Jährige soeben als Vorsitzende wiedergewählt worden. "Ich wollte die anderen eigentlich überzeugen, dass ich jetzt lange genug die Leitung hatte, aber sie haben mich trotzdem wiedergewählt. Ich habe mich nicht widersetzt, Gott ist ein guter Führer", sagt Emilia und lächelt doch ein bißchen stolz. "Nkuwo Yepongo" ist eine von 22 Frauenvereinigungen in der Eudafano Kooperative - der Kooperative, die eine Erfolgsgeschichte im Ovamboland ist.

Der lange Weg von der Nuss zum Öl

Über einem Beil zerhacken die Frauen die Kerne der Marula-Frucht. (Bild: DW/Henn)
Über einem Beil zerhacken die Frauen die KerneBild: DW

Die Marula-Bäume sind längst abgeerntet, jetzt geht es für die Frauen ans mühsame Aufhacken der so genannten Marula-Nüsse, die sich in den Früchten des Baumes verstecken. Sie werden mit Hilfe eines Holzstabes und eines Beils einzeln aufgehackt. Dann pulen die Frauen in mühseliger Kleinarbeit die ölhaltigen Kerne heraus.

Diese Kerne werden dann kiloweise in die nahegelegene Fabrik gebracht. Früher war es noch so, dass die Früchte des Marula-Baums nur für die eigene Familie und die Nachbarn genutzt wurden. Die Kerne wurden direkt vor der Hütte gestampft, das Öl als Nahrungsmittel verwendet. Heute landen die Kerne fast alle in der Fabrik, insgesamt sind über 5000 Frauen als Sammlerinnen bei Eudafano registriert.

Einzigartige Fabrik in Ondangwa

Die einzige Marula-Ölfabrik des Landes in Ondangwa. (Bild: DW/Henn)
Die einzige Marula-Ölfabrik des Landes in OndangwaBild: DW

Die Fabrik wurde 2006 eröffnet und ist die einzige Marulaöl-Fabrik in Namibia. Ein freundliches, hellgelbes Gebäude auf einem großen Platz. Auf dem Dach leuchtet ein Schild: Eudafano Marula Factory. Nicht zu übersehen, hier wird Marula verarbeitet.

Wie jeden Morgen begrüßt Simeon den LKW-Fahrer, der eine Lieferung Marulakerne aus den Dörfern rund um Ondangwa abliefert. Schnell werden die weißen Säcke von der Ladefläche geräumt. Für ein Kilo Kerne zahlt die Fabrik 19 Namibia-Dollar, etwa zwei Euro.

Handgepresstes Öl - Jobs für die Menschen in der Region

Elisabeth arbeitet täglich acht Stunden an der Ölpresse (Bild: DW/Henn)
Elisabeth arbeitet täglich acht Stunden an der ÖlpresseBild: DW

Im Werkraum stehen zwei Frauen und zwei Männer an ihren Ölpressmaschinen. In der Auffangschale leuchtet das frisch gepresste Marula-Öl hellgelb. Die 31-jährige Elisabeth arbeitet seit vier Jahren in der Fabrik und ist besonders stolz auf die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften.

Sie hat den Job über das Radio gefunden und ist dafür aus ihrem Heimatdorf nach Ondangwa gezogen. Eine große Chance für sie. "Mir macht es Spaß und ich arbeite hart", erklärt sie, während sie mit einem Teigschaber vorsichtig das Öl in ein Ablaufvorrichtung streicht.

Neue Absatzmärkte für Speiseöl?

Von den Samen zum Öl (Bild: DW/Henn)
Von den Samen zum ÖlBild: DW

Die GIZ, die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, hilft dabei, eine Zulassung für den Verkauf des Öls in der Europäischen Union zu bekommen. Denn allein mit dem Bedarf für Kosmetik lassen sich die Ölproduktion und damit auch der Absatz nicht wesentlich steigern.

Das Marula-Öl aus dem Ovamboland ist eine Delikatesse. 250 ml handgepresstes Öl gibt es direkt ab Fabrik für rund vier Euro zu kaufen. Wenn es nach Simeon geht, soll die kleine Fabrik im Owamboland im Norden Namibias noch viel größer werden. "Ich denke, die Zukunft für die Fabrik ist rosig! Solange wir noch weitere Möglichkeiten zur Vermarktung auftun und es keine Naturkatastrophen gibt, die die Ernte des Rohmaterials beeinflussen."

Autorin: Susanne Henn
Redaktion: Julia Kuckelkorn