Mord an der Malerei
31. Oktober 2008Joan Miró hatte sich 1927 ein großes Ziel gesetzt: "Ich will die Malerei ermorden" beschloss der katalanische Künstler. Wie er das in den nächsten zehn Jahren umzusetzen versuchte, präsentiert erstmals umfassend die Ausstellung "Joan Miró: Painting and Anti-Painting 1927-1937" im Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Mirós Werke zeichnen sich in dieser Periode durch grelle Farben, groteske Verunstaltungen und stilistische Heterogenität aus. Collagen und Objekte dieses bedeutenden Vertreters der klassischen Moderne zeigen, dass er die Malerei vorübergehend ganz hinter sich ließ. Die Ausstellung ist vom 2. November bis zum 12. Januar zu sehen.
Pollocks Schamanen
Jackson Pollock (1912-1956) war ein Pionier der abstrakten Malerei. Die Ausstellung "Jackson Pollock und der Schamanismus" in der Pariser Pinakothek will den Einfluss des Symbolismus auf das Werk des Amerikaners hervorheben. "Die Arbeiten sind Ausdruck eines Verwandlungsprozesses, eine visuelle Form der schamanischen Metamorphose", erklärte der Kunsthistoriker und Ausstellungsleiter Stephen Polcari. Den 40 Gemälden und Zeichnungen Pollocks sind 10 Werke des Surrealisten André Masson gegenübergestellt sowie zahlreiche nordamerikanische Masken und rituelle Objekte. Die Ausstellung dauert bis zum 15. Februar.
Naive Kunst in Trance
Séraphine Louis (1864-1942), auch Séraphine de Senlis genannt, hinterließ ein einzigartiges, mystisch-religiöses Werk. Mehr als 20 ihrer farbenkräftigen Gemälde sind unter dem Titel "Séraphine de Senlis" bis zum 5. Januar im Pariser Museum Maillol ausgestellt. Die Werke mit zumeist abstrahierten floralen Motiven wurden von dem deutschen Kunstsammler Wilhelm Uhde (1874-1947) entdeckt. Zusammen mit Henri Rousseau (1844-1910) zählt die Autodidaktin, die ihre Farben selber herstellte und fast wie in Trance malte, zu den bedeutendsten naiven Malern Frankreichs. 1930 verlor Séraphine Louis den Verstand. Sie starb 1942 in einer Psychiatrie.
Kampf gegen Diktator
Im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) kämpften gut
60.000 Freiwillige aus rund 60 Ländern auf Seiten der Republik gegen die Truppen des späteren Diktators Franco (1892-1975). Diesen sogenannten Internationalen Brigaden ist noch bis zum 30. November eine Ausstellung in Sitges nahe Barcelona gewidmet. Im dortigen Miramar-Haus sind Fotos, Dokumentarfilme sowie Gemälde der damaligen Zeit zu sehen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Museum of the City of New York entstand, sind die vielen Einwohner aus der US-Metropole, die in Spanien in den Krieg zogen. Das Thema ist in Spanien hochaktuell, weil der Richter Baltasar Garzón eine großangelegte Untersuchung der Verbrechen der Franco-Zeit eingeleitet hat.