Neue mazedonisch-griechische Gespräche zur Lösung des Namenstreits beginnen in New York
7. Dezember 2004Skopje, 6.12.2004, MIA, mazed., aus New York
Vertreter Mazedoniens und Griechenlands werden heute (6.12.) im Sitz der Vereinten Nationen in New York unter Vermittlung von Mathew Nimitz neue Gespräche zur Lösung der Namensfrage aufnehmen. Die mazedonische Seite bei den Gesprächen vertritt der Botschafter der Republik Mazedonien in den USA, Nikola Dimitrov.
Der mazedonische Botschafter wird bei den Gesprächen dem Außenministerium zufolge den bekannten Standpunkt zur Lösung der Namensfrage wiederholen, beziehungsweise die so genannte doppelte Formel vorschlagen – einen Namen, der in den bilateralen Beziehungen mit Griechenland benutzt wird sowie den verfassungsmäßigen Namen für den internationalen Gebrauch.
Der griechische Außenminister Petros Molyviatis sagte vor einiger Zeit, dass Athen einen für beide Seiten annehmbaren Kompromiss befürworte.
"Die Namensfrage ist eine Frage von höchster Priorität für die Republik Mazedonien. Unsere prinzipielle Position hat sich nicht geändert und dies werden wir bei unserer nächsten Begegnung in New York mit Argumenten ergänzen. Beide Staaten (Mazedonien und Griechenland - MD) sind einverstanden, den unter der UN-Schirmherrschaft stehenden Gesprächen über die unterschiedlichen Positionen bezüglich der Namensfrage neue Impulse zu geben", erklärte die mazedonische Außenministerin Ilinka Mitreva nach den letzten Treffen mit ihrem griechischen Amtskollegen Petros Molyviatis in der mazedonischen Hauptstadt Skopje.
Die Gespräche zur Lösung der Namensfrage unter UN-Schirmherrschaft begannen zum ersten Mal nach der Unterzeichnung der bilateralen Vereinbarung über Zusammenarbeit von 1995. Griechenland hat im selben Jahr auch das Wirtschaftsembargo gegen das Nachbarland ausgesetzt.
Mazedonien ist 1993 mit Akklamation in der UNO-Generalversammlung als 181. Vollmitglied aufgenommen worden. Das Land wurde wegen des griechischen Drucks unter den Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) aufgenommen.
Wegen des Namenstreits mit der Republik Mazedonien hat Griechenland gegen das Land 1993 für 18 Monate ein Wirtschaftsembargo verhängt. Das Embargo wurde 1995 mit Unterzeichnung einer vorübergehenden bilateralen Vereinbarung aufgehoben, als Mazedonien sich bereit erklärte, die Staatsflagge zu ändern. (fp)