Hosen für die New Yorker Philharmonikerinnen
21. September 2018Zum Saisonauftakt der New Yorker Philharmoniker gab es nicht nur eine Premiere für Jaap van Zweden, der erstmals als Chefdirigent des Orchesters auftrat, sondern auch für die Musikerinnen. Zum ersten Mal seit 175 Jahren war es ihnen erlaubt, bei dem festlichen Konzert in Hosen zu spielen. Man habe die Kleiderordnung entsprechend geändert, teilte Katherine Johnson, Sprecherin des Orchesters, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in New York mit: "Frauen dürfen bei allen Konzerten Hosen tragen, wenn sie wollen."
Musikerinnen bleiben alter Regelung treu
Bisher durften die weiblichen Mitglieder des renommierten Sinfonieorchesters nur bei Konzerten tagsüber, in Parks oder bei Auftritten vor jungem Publikum in Hosen auf die Bühne. Damit waren die New Yorker Philharmoniker das letzte der rund 20 großen Orchester in den USA, wo Musikerinnen bei festlichen Konzerten in Kleidern spielen mussten. Obwohl die Musikerinnen der New Yorker Philharmoniker, die rund die Hälfte des Orchesters ausmachen, selbst den Wunsch nach einer neuen Kleiderordnung geäußert hatten, suchte man Hosen beim Auftaktkonzert vergeblich.
Orchester der berühmten Dirigenten
Der Abend bestand aus einem klassisch-modernen Mix: Gespielt wurden unter anderem "Filament" der amerikanischen Avantgarde-Komponistin Ashley Fure, Maurice Ravels Klavierkonzert in G-Dur und Igor Strawinskys "Frühlingsweihe". Zum Einstand bekam van Zweden die Partitur von Beethovens fünfter Sinfonie, mit der Dirigent Ureli Corelli Hill das Orchester beim Gründungskonzert im Jahr 1842 dirigiert hatte, geschenkt.
Bisher war der Niederländer Chefdirigent des Dallas Symphony Orchestra und der Hongkong Philharmonic. Sein Vorgänger Alan Gilbert leitete die New Yorker Philharmoniker acht Jahre lang und startet im Sommer 2019 als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters.
Die 1842 gegründeten New Yorker Philharmoniker sahen schon Dirigenten-Stars wie Gustav Mahler, Arturo Toscanini, Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Zubin Mehta, Kurt Masur oder Lorin Maazel kommen und gehen.
bb/rb (dpa)