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PolitikGlobal

News kompakt: Weltsicherheitsrat berät nach Assads Sturz

9. Dezember 2024

Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien ist dort vieles unklar. Der scheidende Präsident Joe Biden bietet die Hilfe der USA an. Das Wichtigste in Kürze.

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Zwei Frauen fotografieren ein zerstörtes Bild des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad
Ein zerstörtes Bild des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad in QamishliBild: Orhan Qereman/REUTERS

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad steht das Land vor einer ungewissen Zukunft. Vieles hängt davon ab, ob sich die verschiedenen Rebellengruppen auf eine Verteilung der Macht einigen können - oder ob ein Machtvakuum zu neuer Gewalt führen wird. Der Weltsicherheitsrat in New York will auf Antrag Russlands an diesem Montag über die Lage in Syrien beraten.

Zahlreiche Menschen feiern am Hauptbahnhof in Hamburg den Sturz von Assad - viele schwenken syrische Flaggen
Zahlreiche im Exil lebende Syrer feiern am Sonntag - wie hier in Hamburg - den Sturz von Baschar al-Assad Bild: Bodo Marks/dpa/picture alliance

Eine Rebellenallianz unter Führung der islamistischen Gruppe "Haiat Tahrir al-Scham" (HTS) hatte am 27. November im Nordwesten des Landes eine Offensive gestartet. Die Aufständischen rückten sehr schnell vor und übernahmen am Sonntag die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus. Im Staatsfernsehen verkündeten sie, der "Tyrann" Assad sei gestürzt und Damaskus "befreit" worden. Assad und seine Familie flohen nach Russland, wo sie nach Kreml-Angaben aus humanitären Gründen Asyl erhielten.

Biden: US-Soldaten bleiben in Syrien

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, die noch etwa 900 amerikanischen Soldaten in Syrien bis auf Weiteres dort zu belassen. Die USA ließen nicht zu, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) dort das Machtvakuum nutzen könne, um den eigenen Einfluss wieder auszubauen, sagte Biden.

Joe Biden
Joe BidenBild: Elizabeth Frantz/REUTERS

Seine Regierung werde Syriens Nachbarländer, darunter Jordanien, den Libanon, den Irak und Israel, unterstützen, falls in der Übergangsphase eine Bedrohung von Syrien ausgehen sollte. Biden kündigte an, er werde in den kommenden Tagen mit Staats- und Regierungschefs in der Region sprechen und ranghohe Beamte dorthin entsenden. Er sprach von einem "Moment erheblicher Risiken und Unsicherheit".

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete das Ende der Herrschaft von Baschar al-Assad als gute Nachricht. Jetzt sei es wichtig, dass in Syrien schnell Recht und Ordnung wieder hergestellt würden, sagte Scholz.

2024 wohl wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Das laufende Jahr steuert auf einen neuen Temperaturrekord zu. 2024 wird nach Erkenntnissen des EU-Klimawandel-Dienstes Copernicus mit ziemlicher Sicherheit global das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Es dürfte auch das erste Jahr werden, in dem es im Durchschnitt um mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer war als im vorindustriellen Zeitalter.

Ein ziemlich ausgetrockneter See in Sizilien - die größte Insel im Mittelmeer gehört zu Italien
Der Fanaco-See, der einen großen Teil des südlichen Siziliens mit Wasser versorgt, zeigt Mitte Juli 2024 einen extrem niedrigen Wasserstand Bild: Andrew Medichini/AP/dpa/picture alliance

Copernicus stützt sich auf einen Datensatz, der auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt basiert. Auch der Deutsche Wetterdienst liefert Daten zu.

Selenskyj: 43.000 ukrainische Soldaten seit Kriegsbeginn getötet

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj 43.000 ukrainische Soldaten getötet und 370.000 weitere verwundet worden. Von diesen Verwundeten sei die Hälfte auf das Schlachtfeld zurückgekehrt, erklärte der ukrainische Staatschef. Zugleich erneuerte Selenskyj seine Forderung nach einem "gerechten und dauerhaften Frieden". Dies habe er auch bei seinem Treffen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Samstag im Pariser Elysée-Palast deutlich gemacht.

Donald Trump, Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj stehen nebeneinander
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt den designierten US-Präsidenten Donald Trump (l.) und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (r.) zur Wiedereröffnung von Notre-Dame in Paris Bild: Sarah Meyssonnier/POOL/AFP/Getty Images

Notre-Dame feierlich wiedereröffnet

Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt Paris, die Kathedrale Notre-Dame, ist nach fünfeinhalb Jahren Bauzeit feierlich wiedereröffnet worden. Am Sonntag wurde die erste Eucharistie-Messe nach dem verheerenden Brand 2019 gefeiert. An der Messe nahmen neben Präsident Emmanuel Macron auch 150 Bischöfe aus ganz Frankreich teil.

Wiedereröffnet: die Kathedrale Notre-Dame in Paris

Bereits am Samstag war der Erzbischof in die Kathedrale Notre-Dame eingezogen. Bei dieser Zeremonie waren 3000 Gäste anwesend, unter ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der designierte US-Präsident Donald Trump. Steinmeier sagte, die Wiedereröffnung von Notre-Dame sei ein "historischer Moment der Freude und Hoffnung".

McLaren holt nach 26 Jahren wieder Team-Titel in der Formel 1

McLaren ist erstmals seit 1998 wieder Konstrukteursweltmeister der Formel 1. Die Briten sicherten sich den ersten Teamtitel seit 26 Jahren dank des Sieges von Lando Norris beim Saisonfinale in Abu Dhabi. Hinter dem Vizeweltmeister aus Großbritannien landeten die beiden Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und Charles Leclerc auf den Rängen zwei und drei. Max Verstappen, der schon seit zwei Wochen als Fahrerweltmeister feststeht, belegte für Red Bull nur Platz sechs.

se/pg/haz (dpa, afp, kna, rtr, ap)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.