Obamas Präsidentschaft in Bildern
Barack Obamas Amtszeit geht zu Ende. Die DW wirft einen Blick auf die vergangenen acht Jahre. Von der Gesundheitsreform bis zum Weißen Haus in Regenbogenfarben: Einige der bedeutendsten Momente seiner Amtszeit.
"Endlich vollbracht"
Der 20. Januar 2009 ist ein historischer Tag in der amerikanischen Geschichte: Barack Obama wird, 230 Jahre nach der Gründung des Landes, als der erste nicht-weiße Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. "Endlich vollbracht" singt Pop-Ikone Beyonce beim Eröffnungsball - während der 44. Präsident der USA und seine Frau Michelle zum ersten Mal als Präsident und First Lady miteinander tanzen.
Ein Land in der Krise
Obamas Amtszeit steht unter keinem guten Stern: Die USA sind mit der schwersten Wirtschaftskrise seit den Dreißiger Jahren konfrontiert. Die Immobilienblase gerade geplatzt, der amerikanische Häusermarkt zusammengebrochen, es droht eine weltweite Wirtschaftskrise. Kurz nach seiner Amtseinführung unterzeichnet Obama ein 800 Milliarden US-Dollar schweres Investitionsprogramm.
Krankenversicherung für 20 Millionen Amerikaner
Im März 2010 erfüllt Obama ein zentrales Wahlkampfversprechen: Er unterzeichnet den 'Affordable Care Act', der rund 20 Millionen Amerikanern eine Krankenversicherung garantiert. Es bleibt eine umstrittene Reform, die Implementierung von "Obamacare" führt zu zahlreichen Klagen. Der designierte US-Präsident Trump nennt sie eine "Bürde für die Amerikaner" und will Teile der Reform zurücknehmen.
Friedensnobelpreis inmitten von Kriegen und Drohnenschlägen
Nicht einmal ein Jahr nach seiner Amtseinführung zeichnet das Nobelpreiskomitee Obama aufgrund seines "außergewöhnlichen Einsatzes für die Völkerverständigung" aus. Die Auszeichnung löst weltweit einen Sturm der Entrüstung aus. Obama ist als Präsident mitverantwortlich für zwei Kriege und die Ausweitung eines Drohnenprogramms, das Hunderte von Zivilisten das Leben kostet.
Tod eines alten Feindes
Nach einer zehnjährigen Hetzjagd töten US-Spezialeinheiten Osama Bin Laden im Mai 2011 in seinem Haus in Pakistan. Der Anführer der Terrororganisation Al-Kaida soll unter anderem für die Anschläge auf das World Trade Center im Jahre 2001 verantwortlich sein. Obama verkündet dessen Tod in einer weltweit übertragenen TV-Ansprache.
Von "Neustart" zu angespannten Beziehungen
Obama verspricht zu Beginn seiner Amtszeit, den amerikanisch-russischen Beziehungen zu einem "Neustart" zu verhelfen. Im Jahr 2010 geht er mit dem damaligen russischen Präsidenten Medwedew sogar Burger essen. Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim, die Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und nicht zuletzt russische Hackerangriffe belasten die Beziehungen aber zunehmend.
Reform des Einwanderungsgesetzes
Mit Hilfe einer präsidentiellen Verfügung erlaubt Obama unregistrierten Migranten, die in den USA studieren oder Militärdienst abgeleistet haben, im Land zu bleiben. Vier Jahre später kassiert der Supreme Court diese Entscheidung wieder ein. Obama greift oft auf das Mittel der präsidentiellen Verfügung zurück, um seine Politik gegenüber dem von Republikanern dominierten Kongress durchzusetzen.
Nochmal vier Jahre
Im November 2012 wählen die Amerikaner Obama erneut zum Präsidenten. Das Rennen gegen seinen Konkurrenten Mitt Romney fällt knapper aus als sein Wahlsieg gegen John McCain im Jahr 2008. In seiner zweiten Amtszeit hebt er die Rechte Homosexueller, den Umweltschutz, die Reform des Einwanderungsgesetzes und die Reform der Waffengesetzgebung auf die Agenda.
Der Regenbogen-Präsident
Obama ist der erste Präsident, der sich für die Homo-Ehe einsetzt. Zunächst noch ein Verfechter der eingetragenen Lebenspartnerschaft, spricht er sich während des Wahlkampfes 2012 zum ersten Mal dafür aus. Der Supreme Court, das höchste Gericht der Vereinigten Staaten, spricht sich im Juni 2015 für die Homo-Ehe aus. Das Weiße Haus erstrahlt daraufhin in Regenbogenfarben.
Bienvenido auf Kuba
Obama belebt die Beziehungen zu Kuba wieder. Das Land musste jahrelang US-Sanktionen erdulden. Als Obama im März 2016 kubanischen Boden betritt, ist es der erste Besuch eines US-Präsidenten seit 88 Jahren. Schon 2014 beginnen Obama und der kubanische Präsident Raul Castro mit ihren Gesprächen. Die US-Botschaft in Havanna wird wieder eröffnet und Reisebeschränkungen für Kubaner aufgehoben.
Geborener Entertainer
Egal, ob er bei der "Tonight Show" mit Jimmy Fallon oder bei "Between Two Ferns" mit Zach Galifianakis zu Gast ist: Der Präsident zeigt gerade bei öffentlichen Auftritten sein angeborenes Showtalent. Während der "White House Correspondents Dinner" bringt er jedes Jahr die versammelte Hauptstadtpresse zum Lachen. So auch im Jahr 2015, als ihn sein "anger translator" auf die Bühne begleitet.
Erste Latina als Richterin am Supreme Court
Obama beruft mit Elena Kagan und Sonia Sotomayor zwei Frauen als Richterinnen an den Supreme Court. Sotomayor ist die erste Frau mit lateinamerikanischen Wurzeln, die dieses Amt bekleidet. Die Anzahl weiblicher Richter erhöht sich somit auf drei von insgesamt neun. Der Senat verweigert Obama die Zusage zu Merrick Garland, einer weiteren Kandidatin für das Richteramt am Supreme Court.
Weit entfernt von einer Rassismus-freien Gesellschaft
Die Wahl Obamas wird oft zum Anzeichen eines "post-rassistischen" Amerika stilisiert. Obama aber zögert, die rassistischen Tendenzen in der Gesellschaft anzusprechen, viele Amerikaner sind enttäuscht. Die Stadt Selma in Alabama gilt als Symbol der Bürgerrechtsbewegung. 50 Jahre nachdem die Polizei auf friedliche Demonstranten einschlug, gibt er im März 2015 zu: Es muss noch viel getan werden.
Guantanamo noch immer offen
Trotz einer präsidentiellen Verfügung, unterzeichnet am zweiten Tag seiner Amtszeit, ist Obama nicht in der Lage, das Militärgefängnis Guantanamo auf Kuba zu schließen. Für Obama verraten die USA dort ihre höchsten Prinzipien. Seit über zehn Jahren werden Gefangene dort gefoltert und Insassen ohne richterlichen Beschluss festgehalten. Noch immer befinden sich mehrere Dutzend Menschen dort in Haft.