Olympiasiegerin Ostaptschuk gedopt
13. August 2012Jetzt haben die Olympischen Spiele von London doch ihren ersten spektakulären Dopingfall um eine Medaillengewinnerin. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkannte Kugelstoß-Olympiasiegerin Nadeschda Ostaptschuk aus Weißrussland einen Tag nach dem Ende der Spiele die Goldmedaille ab. Nach Angaben des IOC wurde die 31 Jahre alte frühere Weltmeisterin während der Spiele in London bei zwei Proben positiv auf ein anaboles Steroid getestet. Ostaptschuk hatte am 6. August mit einer Weite von 21,36 Meter Gold im Kugelstoßen gewonnen. Einen Tag vor und direkt nach dem Wettkampf wurde die Weißrussin kontrolliert. In beiden Proben, so das IOC, sei die verbotene Substanz gefunden worden. Warum dieser Dopingfall erst nach dem Ende der Spiele bekanntgegeben wurde, blieb offen.
Adams nachträglich zur Olympiasiegerin erklärt
Gold erhält nun die ursprünglich zweitplazierte Neuseeländerin Valerie Adams, die Olympiasiegerin von Peking 2008. "Das Kontrollsystem funktioniert offensichtlich", sagte Adams. "Das macht allen Athleten Mut, die wie ich diesen Sport sauber betreiben. Jetzt bin ich sprachlos und muss die Neuigkeit erst einmal sacken lassen." Silber geht jetzt an die Russin Jewgenia Kolodko, Bronze an die Chinesin Lijiao Gong. Christina Schwanitz rutscht auf den zehnten Rang vor. Die beiden anderen deutschen Starterinnen, Europameisterin Nadine Kleinert und Josephine Terlicki, waren in der Qualifikation gescheitert.
Bisher zehn Dopingfälle
Insgesamt wurden im Umfeld der Olympischen Spiele von London zehn Dopingfälle bekannt. Mit Ostaptschuk wurde erstmals eine Medaillengewinnerin überführt. Für den bis dahin spektakulärsten Fall hatte der italienische Geher Alex Schwazer gesorgt. Dopingfahnder hatten den Olympiasieger von Peking über 50 Kilometer drei Tage vor Beginn der Wettbewerbe in London bei einer Kontrolle erwischt. Schwazer war Blutdoping nachgewiesen worden. Das IOC schloss ihn daraufhin von den Spielen aus.