Pakistanis - abgeschoben aus Griechenland
Mehr als 130 Menschen aus Pakistan wurden bereits aus Griechenland in die Türkei zurückgeführt. Die noch verbleibenden Pakistanis haben Sorge davor, dass ihnen dasselbe passiert. Jodi Hilton sprach mit ihnen auf Lesbos.
"Unbefugt" auf Lesbos
"Das Lager ist illegal", sagte Mario Andriotis, Pressesprecher des örtlichen Bürgermeisters, über das Camp. Hier leben die Männer auf der griechischen Insel Lesbos. "Wir sind bemüht, eine friedliche Lösung zu finden, aber wenn sie es nicht räumen, werden wir uns gezwungen sehen, die Polizei zu rufen."
Über das Meer gekommen
Nachdem diese Männer von der griechischen Küstenwache aus der Ägäis gerettet wurden, warten sie nun in einem Polizeibus am Hafen von Mytilene. Was mit ihnen passieren wird, ist unklar. Griechenland hat vergangene Woche begonnen, Menschen in die Türkei zurückzuführen.
Begleitete Rückführung
Von den über 300 Migranten, die bereits in die Türkei gebracht wurden, waren über 130 Personen aus Pakistan. Unter ihnen waren aber auch viele Afghanen und einige Männer aus Bangladesch, der Republik Kongo, Indien, dem Iran und Sri Lanka.
Im Hungerstreik
Einige Pakistaner, die im Auffanglager Moria auf Lesbos untergebracht sind, protestieren derzeit gegen ihre drohende Abschiebung. Ein junger Mann aus der pakistanischen Provinz Belutschistan, der vor dem Krieg floh, kletterte sogar auf einen Strommast und drohte, sich zu erhängen. Seine Freunde holten ihn aber sicher herunter.
Verzweifelter Vater
Der 38-jährige Ijaz hat eigentlich immer seine Familie ernährt. Er verkaufte sein Haus, um die Flucht nach Europa finanzieren zu können. "Ich bin ein sehr armer Mann", sagte er. Sein Traum, seine Familie aus der Armut befreien zu können, ist zerplatzt. "Ich sterbe lieber, als zurück in die Türkei zu gehen."
Leben in Angst
Meistens bleiben die Flüchtlinge in der Nähe ihrer Camps. In der Nacht achten Polizisten darauf, dass sie weder den Hafen noch das Stadtzentrum betreten. Sollten sie sich doch mal entfernen und dabei erwischt werden, suchen sie oft im relativ sicheren Lager der Aktivisten von "No Border Kitchen" auf Lesbos Unterschlupf.
Kostenloses Essen
Bei den Aktivisten von "No Border Kitchen" erhalten die Menschen auch ein kostenloses Abendessen. Allerdings müssen sie lange anstehen. In dem Lager leben und arbeiten Aktivisten und Flüchtlinge zusammen. Jeder hat seine Freiheiten und alle werden gleich behandelt. Entscheidungen werden in der Gruppe getroffen.
Kalte Nächte
Abends wärmen sich die Menschen oft an einem offenen Feuer. Viele der Pakistanis haben Angst davor, in die Türkei gebracht zu werden. Hassan auch. Er befürchtet, er könne in der Türkei gekidnappt werden. "Die Türkei ist kein sicheres Land", sagt er. In Pakistan habe er mehrere Mordanschläge überlebt, erzählt er.