Polarlichter färben Himmel über Deutschland
11. Mai 2024Leuchtendes Magenta, irisierendes Grün und schillerndes Türkis: In der Nacht zu Samstag färbten in mehreren Regionen Deutschlands Polarlichter den Himmel in bunten Farben. Über dem Schwarzwald in Baden-Württemberg leuchtete es magenta, im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree gab es violett-blau-grüne Farbspektakel und über dem Brocken im Harz färbte sich der Himmel purpur. Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen wurden beeindruckende Bilder von Polarlichtern aufgenommen.
In sozialen Netzwerken teilten Menschen Bilder von den Polarlichtern über Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlichte auf der Plattform X Fotos von pink gefärbten Alpengipfeln und der Frankfurter Skyline.
Ursache für das Naturphänomen sind Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Am Freitag hatten Experten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) vor einem Sonnensturm der Kategorie fünf auf einer fünfstufigen Skala gewarnt. Die Ursprungsregion der Sonnenstürme - ein großer Sonnenfleckcluster - sei etwa 16-mal so groß wie der Durchmesser der Erde, so die NOAA-Experten.
Eine zweite Chance ist wahrscheinlich
Da weitere sogenannte koronale Massenauswürfe auf dem Weg zur Erde seien, sei es sehr wahrscheinlich, dass die geomagnetischen Stürme über das Wochenende anhalten würden, so die NOAA. Wer das Schauspiel verpasst hat, wird also voraussichtlich in der Nacht zu Sonntag noch einmal Gelegenheit haben, einen Blick zu erhaschen.
Einen ähnlich starken Sonnensturm wie jetzt hatte es zuletzt bei den sogenannten "Halloween-Stürmen" im Oktober 2003 gegeben. Damals hatte das zu Stromausfällen in Schweden und zur Beschädigung von Transformatoren in Südafrika geführt. Diesmal hatte die NOAA die Betreiber von wichtiger Infrastruktur in den USA, darunter jene von Satelliten und Stromnetzen sowie Fluggesellschaften, gewarnt, Vorsichtsmaßnahmen für entsprechende Störungen zu ergreifen.
Gerade ist die Sonne im Maximum
Die Sonne durchläuft einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum dagegen Hunderte. Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums.
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haz/jj (dpa, afp)