Rekordschneefälle im Nordosten der USA
20. November 2014Nichts geht mehr in und um Buffalo, der Stadt am Erie-See im Bundesstaat New York. Bürgermeister Byron Brown sprach von den verheerendsten Schneemassen seit mehr als 40 Jahren. Etliche Bewohner sind in ihren Häusern eingeschneit. Zahlreiche Autofahrer saßen wegen eines heftigen Schneesturms stundenlang in ihren Fahrzeugen fest, ehe sie gerettet wurden. Die Polizei hatte sie zuvor mit Decken und warmen Getränken versorgt.
Die Interstate 90, eine der wichtigsten Autobahnen des Staates an der US-Ostküste, musste auf unbestimmte Zeit über eine Länge von mehr als 200 Kilometern gesperrt werden. Bei bis zu zwei Meter hohen Schneemassen könne man nur abwarten, erklärten Sprecher von Räumdiensten und der Polizei lakonisch. Räumfahrzeuge sind pausenlos im Einsatz, kommen aber nur langsam voran.
Schon acht Todesopfer
Die US-Behörden riefen ältere Menschen auf, vorsichtshalber keinen Schnee mehr zu räumen. Zuvor waren vier Menschen in der Gegend von Buffalo an einem Herzinfarkt gestorben, als sie Schnee schippten. Außerdem wurde ein 46-Jähriger tot in seinem eingeschneiten Auto entdeckt, eine weitere Person kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Auch in New Hampshire und Michigan gab es im Zusammenhang mit der Kältewelle jeweils ein Todesopfer.
Selbst wer sich mit Vorräten zuhause verschanzt hat und sich in Sicherheit wähnt, muss die weißen Massen fürchten. Der schwere Schnee zerstörte bei einigen Häusern Fensterscheiben oder Dächer, rutschende Schneeplatten zerschmetterten Eingänge.
Schnee, Schnee, Schnee...
Auch andere Teile der USA wie etwa Pennsylvania, Ohio, und Wisconsin sind unter Schneemassen begraben. In der Hälfte aller Bundesstaaten liegt Schnee. Der Wetterdienst erwartet für diesen Donnerstag und für Freitag besonders im Gebiet um die Großen Seen ("Great Lakes") im Nordosten der USA weitere heftige Schneefälle.
Nach Angaben der Meteorologen war der Dienstagmorgen der kälteste im November in den USA seit 1976. Außer in Alaska und Hawaii lagen die Temperaturen im Durchschnitt bei minus sieben Grad Celsius. Eine solche Wetterlage ist laut Experten normalerweise erst im Januar oder Februar zu erwarten.
se/rb (dpa, ape, afp)