Santiago von heftigen Schneefällen überrascht
16. Juli 2017Die für Santiago ungewöhnlichen Schneefälle kamen für die Einwohner unerwartet. Der Schnee sorgte für erhebliches Chaos. Stellenweise lag die weiße Pracht bis zu 30 Zentimeter hoch. Für andere Weltregionen ein Klacks, für Santiago eine riesige Menge, auf die weder die Infrastruktur noch die Bevölkerung eingestellt sind. Räumfahrzeuge sind im Fuhrpark der Stadt rar. Zuletzt hatte es in Santiago de Chile vor zehn Jahren geschneit.
Bibbern ohne Strom
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fiel in mehr als 215.000 Haushalten der Strom aus. Bäume waren unter der Last des Schnees umgeknickt, Stromleitungen von den Masten gerissen und beschädigt worden. Ein Mann verunglückte tödlich, zwei weitere Menschen erlitten Stromschläge durch abgerissene Leitungen. Laut Zivilschutz wird es bis Montag (Ortszeit) dauern, bis alle Kunden wieder mit Strom beliefert werden können.
Zahlreiche Straßen im Großraum Santiago waren am Wochenende unbefahrbar, oder nur mit Geländewagen. Spaß an dem ungewöhnlichen Wetter hatten vor allem die Kinder. Sie lieferten sich Schneeballschlachten oder bauten Schneemänner. Der Flugverkehr von und nach Santiago verläuft nach Angaben des Airports ohne Störungen. Der Flughafen sei trotz der Schneefälle zu "100 Prozent einsatzfähig".
Laut Wetterdienst werden auch in den kommenden Tagen Temperaturen von bis zu minus drei Grad erwartet. Weitere Schneefälle sind vorhergesagt. Erst ab Mitte der Woche soll es im chilenischen Winter wieder wärmer werden. Dann werden wieder die für Santiago um diese Jahreszeit gewohnten Temperaturen von um die zehn Grad erwartet.
qu/sti (afp, dpa)