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Saudi-Arabien trennt sich von Fußball-Nationalcoach Mancini

Stefan Nestler mit dpa, sid
25. Oktober 2024

Der Italiener Roberto Mancini ist nicht länger Trainer der saudi-arabischen Fußball-Nationalmannschaft. Die Höhe der Abfindung dürfte ihn über den Verlust seines Jobs hinwegtrösten.

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Trainer Roberto Mancini bei einer Pressekonferenz
Roberto Mancini verabschiedet sich nach gut einem Jahr aus Saudi-ArabienBild: Marius Becker/dpa/picture alliance

Nach 14 Monaten ist Roberto Mancini seinen Job als Fußball-Nationaltrainer Saudi-Arabiens wieder los. Der Vertrag mit dem 59-Jährigen sei "einvernehmlich" aufgelöst worden, teilte der Fußballverband des Landes mit. Laut Medienberichten lief Mancinis Vertrag eigentlich bis 2027. In der Asien-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, den USA und Mexiko liegt Saudi-Arabien in seiner Gruppe aktuell nur auf Platz drei hinter Japan und Australien.

Angeblich soll Mancini für das vorzeitige Ende seines Engagements eine Abfindung in Höhe von umgerechnet rund 30 Millionen Euro erhalten. Als Nachfolger wird der Franzose Zinédine Zidane gehandelt. Der dreimalige Weltfußballer, der als Trainer mit Real Madrid dreimal die Champions League gewann, ist seit 2021 vertragslos.

Kritik in Italien an Mancinis Wechsel

Der frühere italienische Nationalstürmer Mancini wurde in seiner Trainerkarriere mit Inter Mailand dreimal Meister. 2021 führte er die italienische Nationalmannschaft zum Triumph bei der Europameisterschaft. Sein Wechsel an den Golf im August 2023 war in seiner Heimat heftig kritisiert worden. Mancini war zunächst überraschend als italienischer Nationaltrainer zurückgetreten, um wenig später in Saudi-Arabien anzuheuern. 

Roberto Mancini und der damalige Kapitän Giorgio Chiellini halten im Juli 2021 nach der Landung in Rom den EM-Pokal in die Höhe
Nach dem EM-Triumph 2021 wurde Roberto Mancini (l.) noch gefeiert, zwei Jahre später heftig kritisiertBild: Claudio Villa/Getty Images

Saudi-Arabien investiert seit Jahren massiv in den Fußball. Superstars wie der Portugiese Cristiano Ronaldo und der Brasilianer Neymar folgten dem Ruf des Geldes und spielen in der saudischen Liga. 2034 wird der Golfstaat mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit die WM ausrichten. Saudi-Arabien ist der einzige Bewerber, formell wird die FIFA voraussichtlich Ende des Jahres das Land als WM-Gastgeber bestätigen. 

Menschenrechtsorganisationen werfen dem Golfstaat seit langem Sportswashing vor. Mit den massiven Investitionen in den Sport - unter anderem Fußball, Formel 1, Golf und Tennis - wolle das autoritär regierende Herrscherhaus in Riad von den Menschenrechtsverletzungen im Land ablenken. 

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter