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Politik

Philippinen schicken Müll zurück nach Kanada

29. Juni 2019

Der Streit um kanadischen Müll auf den Philippinen hat jahrelang das Verhältnis der beiden Länder belastet. Immer mehr südostasiatische Länder sind nicht mehr bereit, fremden Müll zu akzeptieren.

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Philippinen MV Bavaria, Containerschiff
Bild: picture-alliance/Xinhua News Agency/R. Umali

Nach jahrelangem Streit mit den Philippinen sind 69 Schiffscontainer mit kanadischem Abfall in Vancouver angekommen. Das Schiff legte in einem Hafen am Rande der westkanadischen Stadt an. Der Müll soll nun mit Lkw in eine kanadische Müllverbrennungsanlage gebracht werden, um Energie daraus zu gewinnen.

Es handelt sich um eine Mischung aus Papier- und Plastikabfällen, Elektroschrott und Restmüll. Der Müll war zwischen 2013 und 2014 von einer kanadischen Firma in das südostasiatische Land geschickt worden. Das Unternehmen hatte ihn fälschlicherweise als komplett recycelbar gekennzeichnet. Ein philippinisches Gericht entschied im Jahr 2016, dass der Müll nach Kanada zurückgeschickt werden müsste.

Der Streit um den Abfall hatte die Beziehungen zwischen Manila und Ottawa jahrelang belastet. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte drohte Kanada im April gar mit "Krieg". Kanada erklärte sich daraufhin bereit, den Müll zurückzunehmen, ließ eine dafür gesetzte Frist am 15. Mai zunächst jedoch verstreichen.

Müll wird zum Politikum

Immer mehr südostasiatische Länder wehren sich gegen die ungebremste Einfuhr von Müll. Vor kurzem kündigte Malaysia an, 450 Tonnen unsortierten Plastikmüll zurückzuschicken, unter anderem nach Australien, Bangladesch, Kanada, China, Japan, Saudi-Arabien und in die USA. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF werden jährlich rund 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Vieles davon landet auf Mülldeponien oder verunreinigt die Meere. 

Lange Zeit hatte China einen Großteil des Plastikmülls zu Recyclingzwecken importiert, entschied aber im vergangenen Jahr, kein gebrauchtes Plastik aus anderen Ländern mehr zu verarbeiten, um die eigene Umweltbilanz zu verbessern. 

lh/fab (afp, rtr)