Sechs Tote nach Schießerei in New Jersey
11. Dezember 2019In der US-Ostküstenstadt New Jersey haben sich zwei Männer einen stundenlangen Schusswechsel mit Einsatzkräften geliefert. Dabei wurden drei Zivilisten, ein Polizist und die beiden Angreifer getötet, erklärte die Polizei. Zwei weitere verletzte Beamte wurden nach kurzer Behandlung bereits aus dem Krankenhaus entlassen.
Der getötete Polizist war unter Kollegen für seinen Einsatz gegen illegale Waffen hoch angesehen, hieß es. Die Polizei vermutete, dass er gerade illegale Waffen aus dem Verkehr ziehen wollte, als die ersten Schüsse auf einem Friedhof fielen. Anschließend fuhren die beiden Schützen ersten Erkenntnissen zufolge mit einem gestohlenen Miet-Transporter zu einem etwa anderthalb Kilometer entfernten koscheren Supermarkt. Das Auto wurde später auf Sprengstoff untersucht.
"Heftiges Gewehrfeuer"
Die eintreffenden Einsatzkräfte seien sofort "unter heftiges Gewehrfeuer" geraten, erklärte Polizeichef Michael Kelly. "Unsere Beamten standen stundenlang unter Beschuss." Die Polizei geht davon aus, dass die drei Supermarktkunden, die bei der Schießerei ums Leben kamen, nicht durch Polizeikugeln, sondern von den Angreifern getötet wurden. Die Hintergründe der Schießerei sind noch unklar, eine terroristische Motivation schlossen die Ermittler vorerst aus.
Bürgermeister Steven Fulop sprach von einem "schweren Tag für die Stadt New Jersey". Die 270.000-Einwohner-Stadt liegt an der Mündung des Hudson River in den Atlantik, gegenüber der Metropole New York. Hunderte Polizisten aus beiden Städten waren im Einsatz, Teile der Stadt wirkten zeitweilig wie ein Kriegsgebiet.
Dutzende Schießereien pro Tag
In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Schießereien im öffentlichen Raum. Allein für den 10. Dezember listet die Nichtregierungsorganisation "Gun Violence Archive" Dutzende Vorfälle auf - davon sieben, New Jersey inklusive, mit einem oder mehreren Toten. Laut der US-Bundesbehörde "Centers for Disease Control and Prevention" starben allein im Jahr 2017 fast 40.000 Menschen durch Schusswaffen.
ehl/rb (ap, afp, Gun Violence Archive)