So wenig Verkehrstote wie nie in Deutschland
24. Februar 2017Die Zahl der Verkehrstoten ist auf den niedrigsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik gesunken. 2016 starben 3214 Menschen bei Unfällen auf Deutschlands Straßen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren dies 245 Getötete oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Dagegen stieg die Zahl der Verletzten um 0,8 Prozent auf rund 396.700 Menschen. 2016 war nach den Angaben aus Wiesbaden das unfallreichste Jahr seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Polizei nahm etwa 2,6 Millionen Ereignisse auf, fast drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei 2,3 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden, bei 308.200 Unfällen wurden Menschen verletzt oder getötet.
Der Osten fährt gefährlich
Auffällig sind die Zahlen bei Zweiradfahrern. So kamen mehr Menschen auf einem Fahrrad, einem Kleinkraftrad oder Mofa ums Leben als im Vorjahr, während die Zahl der Toten unter den Motorradfahrern um 98 oder um 15,7 Prozent sank.
Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Sachsen-Anhalt mit 59 Todesopfern und in Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Toten je eine Million Einwohner am höchsten. Weit unter dem Bundesdurchschnitt von 39 Getöteten je eine Million Einwohner liegen aufgrund ihrer Siedlungsstruktur nach wie vor die Stadtstaaten, aber auch Nordrhein-Westfalen mit 29 Getöteten je eine Million Einwohner.
Umgestellte Statistik
Die Zeitreihen des Statistischen Bundesamtes reichen zwar wesentlich weiter zurück, doch erst seit 1952 gibt es Zahlen, die das gesamte frühere Bundesgebiet umfassen. Zuvor wurde das Saarland nicht berücksichtigt, das erst 1957 der Bundesrepublik beitrat.
Auch in früheren Jahren lag die Zahl der Verkehrstoten in der Bundesrepublik deutlich höher als im Jahr 2016. So kamen 1950 auf den Straßen 6428 Menschen zu Tode - wobei damals sogar nur die am Unfalltag Gestorbenen gezählt wurden. Erst seit 1953 wurden alle innerhalb von 30 Tagen nach dem Ereignis Gestorbenen als Verkehrstote erfasst.
jj/mak (dpa, afp, destatis)