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Tande siegt, Eisenbichler vom Winde verweht

4. Januar 2017

Unter widrigen Bedingungen müssen die Skispringer in Innsbruck, der dritten Station der Vierschanzentournee an den Start. Markus Eisenbichler verliert im Windchaos an Boden.

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65. Vierschanzentournee
Bild: picture-alliance/dpa/B. Gindl

Es war kein schöner Wettbewerb - weder für die Athleten und die Trainer, noch für die tausenden Zuschauer an der Bergisel-Schanze in Innsbruck. Starke Windböen aus ständig wechselnden Richtungen machten das dritte Springen der Vierschanzentournee zu einer regelrechten Lotterie, aus der der Norweger Daniel Andre Tande als Sieger hervorging. Im ersten Durchgang, der wegen der vielen windbedingten Pausen 98 Minuten lang dauerte, profitierte Tande ein wenig mehr von den Windbedingungen als mancher Konkurrent und landete bei 128 Metern. Da die Jury anschließend entschied, wegen einsetzender Dunkelheit auf einen zweiten Durchgang zu verzichten, stand Tande damit verfrüht und etwas überraschend als Tagessieger fest. Gleichzeitig übernahm der Norweger, der schon in Garmisch gewonnen hatte, mit 1,7 Punkten Vorsprung die Führung im Gesamtklassement.

Kraft und Eisenbichler glücklos

Zu den Verlierern der Windlotterie gehörte neben Lokalmatador Stefan Kraft auch die deutsche Springerhoffnung Markus Eisenbichler. Kraft, bislang Zweitplatzierter der Gesamtwertung, musste im direkten Duell gegen den bisherigen Führenden Kamil Stoch aus Polen antreten und verlor im Vergleich mehrere Meter. Genau wie Eisenbichler wurde Krafts Sprung erst in letzter Sekunde und trotz widriger Windverhältnisse freigegeben. Hinzu kam, dass Kraft durch eine Magen-Darm-Grippe geschwächt war. Auch Stoch war nach einem Sturz beim Einspringen angeschlagen in den Wettkampf gegangen.

Ski nordisch/Skispringen: Weltcup, Vierschanzentournee Markus Eisenbichler
Nicht genug Wind unter den Latten - Markus Eisenbichlers Sprung endete schon nach 112 MeternBild: picture-alliance/dpa/M. Schrader

Markus Eisenbichler musste seinen Sprung schon bei 112 Metern beenden und wurde nur 29. "Ich ärgere mich eher, dass ich bei meinem Absprung ein bisschen zu früh dran war", gab er sich anschließend im ARD-Interview selbstkritisch und machtlos gegen die Wetterverhältnisse. "Mein Gott, es ist halt windig. Mal hat man es gut, mal schlecht." In der Gesamtwertung rutschte Eisenbichler vom vierten auf den sechsten Rang ab. Er hat nun 41,3 Punkte Rückstand auf Tande. 

Schuster: "Gute Leistung, schlechtes Resultat"

Gute Sprünge zeigten Andreas Wellinger (119 Meter) und Stefan Leyhe (120,5 Meter). Das reichte in der Tageswertung für die Ränge 13 und elf. Leyhe liegt im Gesamtklassement auf Rang acht, Wellinger ist Elfter. "Die Leistung war okay, das Resultat leider nicht", kommentierte Bundestrainer Werner Schuster anschließend und lobte Sieger Tande: "Er hatte am meisten Glück mit dem Wind, aber auch die Qualität ist entscheidend. Man hat schon in Garmisch gesehen, dass er gut springen kann."

Weiter geht es für Schuster und sein Team schon am Donnerstag mit der Qualifikation in Bischofshofen, wo am Freitag das abschließende Springen stattfindet. Für Skiflug-Weltmeister Severin Freund, der die Tournee wegen eines Infekts abbrechen musste, wird kein weiterer deutscher Springer nachnominiert.