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Politik

"Terrorakt" in texanischer Synagoge

16. Januar 2022

Die USA und Großbritannien haben die Geiselnahme in einer Synagoge in Texas scharf verurteilt. Der Täter, der bei einem Spezialeinsatz ums Leben kam, wurde als britischer Staatsbürger identifiziert.

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USA | Texas | nach Geiselnahme in Synagoge von Colleyville
Die Synagoge von Colleyville in der Nähe von DallasBild: Brandon Wade/AP Photo/picture alliance

"Das war ein Terrorakt", erklärte US-Präsident Joe Biden nach der Geiselnahme in der Synagoge der texanischen Kleinstadt Colleyville. Dabei deutete er an, dass der Täter die Freilassung der Pakistanerin Aafia Siddiqui verlangt hatte, die in Texas wegen Terrorvorwürfen inhaftiert ist. Das hatten auch Medien berichtet.

Die Tat stehe im Zusammenhang "mit jemandem, der vor 15 Jahren verhaftet und seit zehn Jahren im Gefängnis sitzt", sagte Biden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe der Geiselnehmer nach seiner Ankunft im Land Waffen gekauft und seine erste Nacht in einer Unterkunft für Obdachlose verbracht.

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Joe Biden äußerte sich zur Geiselnahme in Colleyville während eines Termins in PhiladelphiaBild: Patrick Semansky/AP /dpa/picture alliance

FBI geht von Einzeltäter aus

Die US-Bundespolizei identifizierte den Geiselnehmer als einen 44-jährigen britischen Staatsbürger namens Malik Faisal A. Es gebe derzeit keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte, teilte das FBI in Dallas mit.

Die britische Regierung sicherte den USA ihre Unterstützung bei den Ermittlungen zu. "Wir stehen an der Seite der Vereinigten Staaten und verteidigen die Rechte und Freiheiten unserer Bürger gegen diejenigen, die Hass verbreiten", twitterte Außenministerin Liz Truss. Sie bezeichnete die Geiselnahme als "terroristische und antisemitische Tat".

Eine Spezialeinheit der Polizei hatte die Geiselnahme am Samstagabend (Ortszeit) nach mehreren Stunden beendet und die drei verbliebenen Geiseln unversehrt befreit. Eine weitere Geisel war bereits zuvor freigekommen. Der Täter selbst starb. Ob er von den Einsatzkräften getötet wurde oder Suizid beging, ist noch nicht bekannt. Journalisten berichteten von einer lauten Explosion und Schüssen in der Synagoge.

Israels Regierungschef Naftali Bennett erklärte: "Dieses Ereignis erinnert uns eindringlich daran, dass der Antisemitismus immer noch lebendig ist und wir ihn weltweit bekämpfen müssen."

Bruder war "psychisch krank"

In England meldete sich ein Bruder des Geiselnehmers zu Wort. Die Familie distanziere sich von der Tat und bitte die Betroffenen um Entschuldigung, schrieb der Bruder auf der Facebook-Seite der muslimischen Gemeinde der Stadt Blackburn. Der Täter wurde als psychisch krank bezeichnet. Während der Geiselnahme habe sich die Familie im Polizeirevier von Blackburn aufgehalten. Dort sei sie im Kontakt mit dem FBI und dem Geiselnehmer gewesen, habe ihn jedoch von seiner Tat nicht abbringen können.

wa/rb (afp, rtr, dpa)