Tesla verfehlt Absatzziel
5. April 201614.820 Fahrzeuge brachte der US-Elektroautobauer Tesla in den ersten drei Monaten dieses Jahres an den Mann oder die Frau - ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Tesla selbst hatte sich allerdings zum Ziel gesetzt, 16.000 Autos zu verkaufen.
Das Unternehmen macht Engpässe bei Zulieferern von wichtigen Bauteilen verantwortlich, die die Produktion des seit Herbst ausgelieferten Elektro-SUV "Model X" bremsten. Firmenchef Elon Musk zeigte sich aber auch selbstkritisch: Durch "Überheblichkeit" habe man der ersten Version des Fahrzeugs zu viel neue Technologie hinzufügen wollen, die Kapazitäten überschätzt und sich letztlich übernommen. Inzwischen seien die Probleme aber behoben.
Trotz der Startschwierigkeiten sieht sich Tesla auf Kurs, das Absatzziel von 80.000 bis 90.000 Autos in diesem Jahr zu erreichen. 2015 hatte das Unternehmen 50.580 verkauft.
500.000 Fahrzeuge bis 2020?
Bislang hat Tesla vor allem die strombetriebene Oberklasse-Limousine "Model S" verkauft, von der im ersten Quartal 12.420 Stück auf die Straße gebracht wurden. Neben dem "Model X", von dem in den drei Monaten nur 2400 Stück ausgeliefert wurden, soll das "Model 3" die Produktpalette im nächsten Jahr erweitern. Es ist das erste Tesla-Auto, das auf den Massenmarkt zielt. Mit etwa 31.000 Euro kostet das "Model 3" selbst vor Abzug erheblicher staatlicher Vergünstigungen zur Förderung von Elektromobilität weniger als die Hälfte der bisherigen Premium-Modelle.
Seit der Vorstellung des Fahrzeugs am vergangenen Freitag wird Tesla von Bestellungen überflutet: Bereits in den ersten 24 Stunden trugen sich 115.000 Kunden in die Wartelisten ein und zahlten jeweils 1000 Dollar an. Innerhalb von drei Tagen sei die Zahl bis auf 276.000 Stück geklettert, twitterte Musk am Sonntag. Das Mittelklasse-Modell soll helfen, die Jahresproduktion bis 2020 auf 500.000 Wagen auszubauen. Mit der Produktion soll 2017 begonnen werden.
Ob die enorme Nachfrage aber auch zuverlässig bedient werden kann, muss Tesla erst beweisen. In der Vergangenheit hat das Unternehmen angekündigte Auslieferungstermine nicht einhalten können. An der Börse jedenfalls kam das verfehlte Absatzziel nicht gut an - die Aktie, die im regulären New Yorker Handel noch fast vier Prozent gewonnen hatte, drehte nachbörslich mit über drei Prozent ins Minus.
hmf/ (dpa, rtr)