Trauer nach Flugzeugkatastrophe auf Kuba
19. Mai 2018Offizielle Angaben zur Zahl der Opfer liegen noch nicht vor. Nach Angaben der kubanischen Parteizeitung "Granma" wurden lediglich drei Frauen und ein Mann lebend aus den Trümmern geborgen. Der Mann sei kurz darauf gestorben. Mehrere Medien berichteten von 104 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern aus Mexiko an Bord der Maschine. Bis auf fünf Passagiere stammten alle Fluggäste von der Karibikinsel selbst.
Zwei Opfer kommen aus Argentinien, wie das Außenministerium in Buenos Aires mitteilte. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel sprach den Familien im Namen der Regierung sein Beileid aus. Eine Kommission untersuche die Umstände des Unfalls, so Díaz-Canel. Auch Mexiko will Ermittler schicken.
Nach dem Start zerschellt
Mehr als die Hälfte der Opfer stammte nach Medienangaben aus der Stadt Holguín im Osten der Insel, die das Ziel des Flugs DMJ 0972 gewesen wäre. Die Maschine war unmittelbar nach dem Start auf einem Feld nahe dem Flughafen José Martí zerschellt. Große Trümmerteile lagen zwischen hohem Gras und Palmen.
Die Besatzung stammte aus Mexiko. Sie bestand aus einem Piloten, einem Co-Piloten und drei Flugbegleiterinnen, so das mexikanische Verkehrsministerium. Die Maschine vom Typ Boeing 737 gehörte der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh, sie wurde jedoch von der staatlichen kubanischen Gesellschaft Cubana gemietet und betrieben.
Staatstrauer bis Sonntagnacht
Kubas Regierung rief eine bis Sonntagnacht dauernde offizielle Trauerzeit aus. Auch der ehemalige kubanische Präsident Rául Castro drückte sein Beileid aus, wie das Staatsfernsehen berichtete. Aus Deutschland sendete Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Kondolenztelegramm an Präsident Díaz-Canel. Darin teilte sie mit, die Nachricht vom Absturz einer Passagiermaschine habe sie "mit tiefer Trauer erfüllt". Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto schrieb auf Twitter, Mexikos Gedanken seien bei den Familienangehörigen und Opfern.
uh/hf (dpa, afp)