Tsvangirai weist Anschlags-Gerüchte zurück
10. März 2009Nach seiner Rückkehr aus dem Nachbarland Botsuana, wo er sich medizinisch behandeln ließ, sagte Tsvangirai am Montag (09.03.2009), bei seinem Unfall habe es sich um einen normalen Zusammenprall gehandelt. Am Freitag war sein Geländewagen südlich der Hauptstadt Harare mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengestoßen. Seine Frau Susan war bei dem Unglück ums Leben gekommen. Der Regierungschef selbst hat keine ernsthaften Verletzungen.
Der LKW gehört einer lokalen Hilfsorganisation. Im Auftrag von USA und Großbritannien transportierte diese AIDS-Medikamente. Auch die britische Regierung erklärte, es gebe keinerlei Anhaltspunkte für ein Attentat. Der Fahrer des LKW soll nach Angaben seines Anwaltes der fahrlässigen Tötung angeklagt werden.
Trauer um Susan Tsvangirai
Nach dem Unfall machten zunächst Gerüchte die Runde. Ein Sprecher von Tsvangirais Partei MDC, der "Bewegung für Demokratischen Wandel", hatte von einem perfekt organisierten Anschlag gesprochen. Es wäre nicht der erste Attentatsversuch gewesen. Nach Angaben Tsvangirais wurden bereits mehrfach Mordanschläge auf ihn verübt. Mehrere Oppositionelle sind in der Vergangenheit durch mysteriöse Unfälle ums Leben gekommen.
Nach seiner Rückkehr aus Botsuana hat sich Tsvangirai in sein Haus in Harare zurückgezogen. Dort will er gemeinsam mit seinen Kindern die Beerdigung seiner Frau vorbereiten. Bei einer öffentlichen Trauerfeier in einem Stadion der Hauptstadt nahmen am Dienstag mehr als 10000 Menschen Abschied von der beliebten Politikergattin. Am Mittwoch soll voraussichtlich die Beerdigung der 50-Jährigen in ihrer Heimatstadt Buhera stattfinden. Die Tsvangirais waren seit 31 Jahren verheiratet und haben sechs gemeinsame Kinder.
Ruiniertes Land
Durch den Unfall werden die Bemühungen zur Bewältigung der Krise in Simbabwe vermutlich weiter ins Stocken geraten. Erst im Februar war der Oppositionschef als Ministerpräsident vereidigt worden. Nach monatelangem Tauziehen hatten sich Präsident Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai auf eine Machtteilung geeinigt. Trotz der Einigung klammert sich Mugabe weiterhin verbissen an die Macht. Der seit fast drei Jahrzehnten regierende Autokrat hat sein Land beharrlich in den wirtschaftlichen Ruin getrieben. Simbabwe befindet sich in der schwersten Krise seiner Geschichte. Zudem wütet eine Cholera-Epidemie im Land, der bereits tausende Menschen zum Opfer fielen.