UBS-Bank: Behörden fahnden nach Steuersündern
19. Februar 2009Es geht um Steuerhinterziehung, und da verstehen die US-Behörden keinen Spaß. Ihr Verdacht: Bis zu 50.000 US-Kunden der Schweizer Großbank UBS halten ihre Konten vor dem Fiskus geheim und verstoßen so gegen die Steuergesetze der Vereinigten Staaten.
Gericht in Miami soll entscheiden
Am Mittwoch (18.02.2009) schon hatte das Bankhaus in dem seit Monaten schwelenden Streit erstmals eingelenkt. Doch vielleicht hätten die Eidgenossen das besser gelassen. Denn war zunächst nur von mehreren hundert verdächtigen Kunden die Rede, holen die Steuerfahnder nun zum ganz großen Schlag aus. Die bisherigen Zugeständnisse des Schweizer Finanzkonzerns reichen den Amerikanern nicht aus. Daher nun die Klage, über die das Bezirksgericht in Miami zu befinden hat.
Millionen-Strafe für die Bank
Um welche Summen es bei der Steuerhinterziehung geht, ist bislang nicht bekannt. Doch für UBS dürfte die Angelegenheit teuer werden. Die Bank hat sich schon jetzt zur Zahlung von 780 Millionen US-Dollar an Strafgeldern bereit erklärt.
Für die Eidgenossen ist die Sache delikat. Schließlich ist der Bankenplatz gerade wegen seiner Diskretion interessant. Der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz erklärte, das Schweizer Bankgeheimnis schütze nur die Privatsphäre, nicht aber Steuerbetrüger. Merz versicherte, sein Land habe nicht vor der Großmacht USA gekuscht.
Die UBS selbst hatte sich bis zuletzt um eine Einigung mit den Behörden bemüht. Sie will nun nach eigenen Angaben ein wirksames Kontrollsystem einführen. Den neuen Forderungen aus den USA will man sich nun zunächst einmal widersetzen, auch wenn UBS-Vorstandschef Marcel Rohner zuletzt erklärte: "Offensichtlich haben wir Fehler gemacht." (ml)