1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

USA setzen Zeichen militärischer Stärke

25. Mai 2017

Immer wieder lassen die USA ihre Marineschiffe im Südchinesischen Meer patrouillieren. Jetzt kam der Zerstörer "USS Dewey" den umstrittenen Spratly-Inseln sehr nahe. Das Riff wird von China beansprucht.

https://p.dw.com/p/2dXvh
Der Zerstörer "USS Dewey" im Südchinesischen Meer
Bild: Reuters/U.S. Navy/K. Weiermann

Erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump haben die USA militärische Stärke im Streit um Gebiete im Südchinesischen Meer gezeigt. Mit einem ihrer Kriegsschiffe durchquerten die Marine Gewässer in der Nähe der Spratly-Inseln und machten damit ihren Widerstand gegen den Anspruch Pekings auf die umstrittenen Inseln deutlich.

Die Region ist ein potenzieller Krisenherd

Der Zerstörer "USS Dewey" (Artikelbild) sei sehr nah - "weniger als zwölf Seemeilen" - am Mischief-Riff als Teil der Spratly-Inseln vorbeigefahren, gab ein Vertreter der US-Regierung in Washington bekannt. Dies sei eine Demonstration zur "Freiheit der Seenavigation" gewesen. China bezeichnete das Manöver in einer ersten Reaktion als illegal, das Kriegsschiff sei "ohne Erlaubnis" in das Gebiet eingedrungen. 

China sieht die Zwölf-Meilen-Zone um die Spratly-Inseln als Hoheitsgewässer an, obwohl es laut eines Urteils des Schiedsgerichtshof von Den Haag keinen Anspruch besitzt. Das Südchinesische Meer gehört zum Pazifischen Ozean und liegt südlich von China zwischen Vietnam, Malaysia und den Philippinen. China beansprucht 80 Prozent des 3,5 Millionen Quadratkilometer großen rohstoffreichen Gebietes, durch das auch ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs geht. Handelswaren im Wert von mehr als fünf Billionen US-Dollar werden jährlich durch das Südchinesische Meer verschifft.

China streitet mit den Nachbarn Vietnam, Malaysia, Philippinen und dem Sultanat Brunei über Souveränitätsansprüche auf mehrere Atolle und lässt seit einiger Zeit künstliche Inseln in den Gewässern um das Archipel errichten. Damit ist die Region ein potenzieller Krisenherd. Die Inseln und Riffe liegen teils mehr als 800 Kilometer von China, aber nur etwa 220 Kilometer von den Philippinen entfernt. 

Unter dem Meer werden Bodenschätze vermutet

China wird auch vorgeworfen, auf den auf Korallenriffen entstehenden Inseln vor allem militärisch nutzbare Einrichtungen wie Landepisten, Radartürme, Bunker, Geschützstellungen und Häfen anzulegen. Im Gebiet der Inselgruppe werden zudem Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet.

Die USA kritisieren die Führung in Peking wegen des Ausbaus der Korallenbänke schon länger und lassen immer wieder Marineschiffe in der Region patrouillieren.

pg/kle (dpa, afp, rtr)