Vanuatu: Erdbeben erschüttert Inselstaat
Erneut bebte auf den 83 Inseln im Südpazifik die Erde und hinterließ massive Schäden an der Infrastruktur. Auch Tote und Verletzte werden gemeldet.
Erdstöße verursachen schwere Schäden
Port Vila im Inselstaat Vanuatu im Südpazifik. Am Dienstag den 17.12.2024 bebte hier die Erde. Mit einer Stärke von 7,3 auf der Richterskala, sorgten die Erdstöße für kollabierte Brücken und zerstörte Straßen. Das Inselgebiet mit rund 300.000 Einwohnern verteilt sich auf 83 Inseln und erstreckt sich über 1300 Kilometer im Südpazifik. Es zählt zu Melanesien.
Auf der Suche nach Vermissten
Feuerwehr, Polizisten und Rettungssanitäter suchen nach dem Beben in Trümmern nach Überlebenden, hier unter einem Auto in einem zusammengebrochenen Gebäude in der Inselhauptstadt Port Vila. Vierzehn Menschen sollen bei der jüngsten Naturkatastrophe auf den Inseln ums Leben gekommen sein. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt.
Im Südpazifik auf dem Feuerring
Die Inseln Vanuatus liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Vanuatu steht laut Weltrisikobericht auf Platz 1 der Liste der durch Katastrophen besonders gefährdeten Staaten. Fast jährlich ereignen sich Erdbeben.
Botschaftsgebäude zerstört
Zersplitterte Scheiben, Risse in den Außenwänden: In Port Vila stürzten mindestens zehn Gebäude ein, darunter ein Komplex, der Botschaften der USA, Neuseelands, Frankreichs und Großbritanniens beherbergt. Zudem kam es zu schweren Erdrutschen, die Straßen blockierten und einen Hafen verschütteten. Die Vereinten Nationen schätzen, dass etwa 116.000 Menschen direkt von dem Erdbeben betroffen sind.
Gefährliche Bergung
Ein Rettungsfahrzeug fährt durch die Straßen in Port Vila, wo es die größten Schäden zu vermelden gab. Rund 80 Menschen, darunter Polizisten, Rettungskräfte und Freiwillige, haben die Nacht durchgearbeitet, um drei Menschen aus einem dreistöckigen Geschäftsgebäude zu bergen, die auf sich aufmerksam machen konnten. Einige Gebäude konnten aufgrund akuter Einsturzgefahr nicht betreten werden.
Alle packen mit an
Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren. Freiwillige Helfer des Roten Kreuzes unterstützen bei der Versorgung mit dem Nötigsten und helfen bei den Aufräumarbeiten im beschädigten Vila Central Hospital. Nach dem heftigen Erdbeben rät das Auswärtige Amt Urlaubern von nicht notwendigen Reisen in den Inselstaat Vanuatu ab.
Hilfe aus dem Ausland ist unterwegs
In Neuseeland wird ein Flugzeug der Royal New Zealand Air Force mit Hilfsgütern beladen. Zwar ist der Flughafen in Vanuatu derzeit nicht betriebsbereit, könne jedoch ankommende humanitäre Hilfe abfertigen. Der Flug- und Schiffsverkehr von und nach Vanuatu sei derzeit unter anderem aufgrund von Erdrutschen unterbrochen.
Vom Klimawandel bedrohtes Idyll
Vanuatu ist in besonderem Maße von Naturkatastrophen – Vulkanismus, Erdbeben und Zyklonen – bedroht. Zyklone richten immer wieder schwere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur an, so zuletzt Zyklone Judy, Kevin und Lola im Jahr 2023. Auch die Folgen des Klimawandels sind der Region besonders spürbar. und werden als Sicherheitsbedrohung wahrgenommen.