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Wieder Explosionen bei Protesten

19. Januar 2014

Die Gewalt in Thailand nimmt zu: Erneut detonierten in Bangkok Sprengsätze während Protesten der Opposition. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

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Protestführer Suthep Thaugsuban bei der Demonstration am 19.01.2014 in Bangkok (Foto: AFP)
Bild: Pornchai Kittiwongsakul/AFP/Getty Images

Thailand: Proteste drohen zu eskalieren

Erst am Freitag waren bei einem Sprengstoff-Anschlag während einer Demonstration in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ein Regierungsgegner getötet und 35 weitere verletzt worden. Nun explodierten erneut Sprengsätze, wieder wurden Menschen verletzt. "28 Verletzte, davon sieben schwer", twitterte Sunai Phasuk vom Lokalbüro der Organisation Human Rights Watch. Ärzte eines Krankenhauses bestätigten die Zahlen.

Der Anschlag ereignete sich an einem der sieben Camps in Bangkok, die Demonstranten seit dem vergangenen Montag besetzt halten. Augenzeugen berichteten im Fernsehen von zwei Explosionen am Sonntag im Abstand von etwa einer Minute.

Ein Demonstrant zeigt auf Spuren der Explosion und Blut von Verletzten (Foto: Reuters)
Die Explosionen ereigneten sich in einem der Protestlager von RegierungsgegnernBild: Reuters

Die Polizei vermutete, dass es sich um Handgranaten gehandelt habe. Wer die Täter sind, ist noch unklar. Am Samstagabend wurde ein Regierungsgegner angeschossen und schwer verletzt.

Regierung und Opposition beschuldigen sich gegenseitig

Nach dem Anschlag vom Freitag hatten sich die Behörden und die Opposition gegenseitig vorgeworfen, den Sprengsatz in die Menge geschleudert zu haben. In Thailand herrscht seit Wochen ein Machtkampf zwischen Regierung und Opposition. Die Regierungsgegner, die vor allem aus den wohlhabenden Bevölkerungsschichten stammen, wollen mit ihren zahlreichen Großdemonstrationen einen Sturz der Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra erreichen. Immer wieder kam es auch zu Gewalt.

Thailand: Proteste drohen zu eskalieren

Die Oppositionellen bezeichnen Yingluck als Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders - den früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Gegner werfen den Geschwistern Korruption und Vetternwirtschaft vor. Yingluck hat als Reaktion auf die Proteste für den 2. Februar Neuwahlen angesetzt. Die Opposition lehnt das jedoch ab, weil Yingluck daraus vermutlich erneut als Siegerin hervorgehen dürfte. Protestführer Suthep Thaugsuban (links im Artikelbild ganz oben) fordert stattdessen die Einsetzung eines nicht gewählten Volksrates. Yingluck hat ihre Machtbasis vor allem in der ärmeren Landbevölkerung, die zahlenmäßig in der Mehrheit ist.

kis/kle (rtr, dpa, afp, ape, epd)