Video aus den USA: Gefängniswärter prügeln Insassen zu Tode
28. Dezember 2024In einem Gefängnis im US-Bundesstaat New York ist ein schwarzer Insasse Stunden vor seinem Tod offenbar von mehreren Wärtern festgehalten und geschlagen worden. Fast drei Wochen nach dem Tod des Häftlings veröffentlichten die Justizbehörden am Freitag ein Video, das die Gewalt gegen den Insassen zeigen. Die tonlosen Bilder stammen laut Generalstaatsanwaltschaft von der Körperkamera eines der Gefängniswärter.
In dem Video ist zu sehen, wie die weißen Männer den gefesselten Afroamerikaner zunächst aus dem Außenbereich des Gefängnisses ins Innere tragen und auf eine Liege legen. Mehrere der mindestens sechs Männer halten den Insassen fest, während mindestens zwei der Wärter auf den Mann einprügeln. Anschließend ist zu sehen, wie der sitzende Häftling mit blutverschmierten Gesicht von zwei Wärtern am Hals gepackt und gegen eine Wand gelehnt wird. Was vor und nach den gefilmten Szenen passierte, ist nicht bekannt.
Den Behörden zufolge spielten sich die Szenen am Abend des 9. Dezember in dem Gefängnis im Norden von New York ab. Der 43-jährige Häftling Robert Brooks, der eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Gewalttaten absaß, starb demnach in der darauf folgenden Nacht. Das offizielle Obduktionsergebnis steht den Ermittlungsbehörden zufolge noch aus. Lokalen Medien zufolge ergab aber eine erste Autopsie, dass sein Tod durch "Ersticken aufgrund von Druck auf den Hals" verursacht wurde.
Die Bilder seien "schockierend und verstörend", sagte Generalstaatsanwältin Letitia James bei einer Pressekonferenz am Freitag. Sie seien aus Gründen der Transparenz trotzdem veröffentlicht worden.
Auch die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, teilte in einer Stellungnahme mit, sie sei "entsetzt und schockiert" von der "sinnlosen Tötung" des Häftlings. Sie teilte mit, dass 14 Angestellte des Gefängnisses - 13 Strafvollzugsbeamte und eine medizinische Pflegekraft - im Zusammenhang mit der Gewalt gegen Brooks entlassen wurden. In den USA sorgen Fälle von rassistischer Gewalt mit Todesfolgen durch die Polizei oder weitere Ordnungshüter immer wieder für Proteste und Kritik.
ch/kle (afp, dpa)