Viele Tote bei Luftangriff in Syrien
18. Juni 2018In der Nähe des syrisch-irakischen Grenzortes Albu Kamal sollen 52 Kämpfer bewaffneter ausländischer Milizen getötet worden sein. Dies erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es sei unklar, wer für die Bombardierung verantwortlich sei. Beschossen wurden demnach unter anderem Kämpfer der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, die auf der Seite der Regierung von Baschar al-Assad kämpft. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die staatliche syrische Agentur Sana beschuldigte die von den USA angeführte internationale Anti-IS-Koalition. "Maschinen der amerikanischen Koalition haben eine unserer militärischen Stellungen in der Gegend von al-Hari südöstlich von Albu Kamal bombardiert", berichtete Sana unter Berufung auf Armeekreise. Der Agentur zufolge gab es eine nicht näher genannte Anzahl von Toten und Verletzten. Ein Kommandeur der pro-syrischen Militärallianz sagte der Nachrichtenagentur Reuters, "vermutlich amerikanische" Drohnen hätten die Angriffe ausgeführt.
Die internationale Koalition wies die Anschuldigung zurück. Es habe in der Region keine Angriffe der USA oder des Bündnisses gegeben, teilte ein Sprecher mit.
Die Koalition unterstützt im Osten Syriens eine Offensive örtlicher Kräfte gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Sie hat aber auch schon mehrfach regierungstreue Kräfte angegriffen. Diese bekämpfen in der Region ebenfalls IS-Extremisten. Anhänger der Miliz hatten Anfang Juni kurzzeitig Teile Albu Kamals zurückerobert. Der Ort liegt in der östlichen Provinz Deir Essor. Er ist strategisch wichtig, weil er an der Grenze zum Irak liegt.
stu/sti (dpa, rtr, afp)