Von #Afghanistan bis #Zuwanderung - das "Alphabet des Ankommens"
Die Themen, die für Geflüchtete und Zugewanderte wichtig sind, lassen sich alphabetisch unter 51 Hashtags sortieren. Journalisten und Zeichner aus zehn Ländern haben sie zwölf Comicreportagen zugeordnet.
Comicreportagen in vier Sprachen
Das Projekt "Alphabet des Ankommens" entstand, wie vieles Gute, durch zufällige Begegnungen und ein gemeinsames Interesse. Deutsche und aus anderen Ländern stammende Texter und Grafiker fanden sich schnell zusammen. Das Ergebnis am Ende eines einwöchigen Workshops in Hamburg: zwölf ganz verschiedenartige Comicreportagen zu Themen der Neuankömmlinge - auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch.
"Von der Sahara in die U-Bahn"
Das "Alphabet des Ankommens" kombiniert Journalismus mit Comics, um das Thema Aus- und Einwanderung einmal anders anzugehen. E wie Ehrenamt, M wie Musik oder W wie Wohnsitz: Journalisten und Zeichner aus zehn verschiedenen Ländern berichten davon, wie Migration weltweit Menschen und Nationen prägt.
"Von der Sahara in die U-Bahn"
Der Weg zum Neuanfang in einem fremden Land ist gefährlich und weit. Einmal angekommen, sucht der Eritreer Merhawi Baire den Kontakt. Aber wie funktioniert das, wenn man die sozialen Umgangsformen nicht kennt? Ahmed Mohammed Omer (Text) und Alice Socal (Zeichnungen) haben das Problem auf acht Seiten ihrer Comicreportage illustriert - auf Deutsch und Englisch.
"Mit dem Trauma im Gepäck"
Wer vor Krieg und Verfolgung flieht, erleidet häufig seelische Schäden. Marlene Goetz (Text) und Hannah Brinkmann (Zeichnungen) haben sich mit diesen Traumata beschäftigt und eine Comicreportage über die Hamburger Flüchtlingsambulanz erstellt. Dort werden Minderjährige therapeutisch behandelt. Ein anderer Comic, "Fremdkörper", behandelt das Thema Diskriminierung - und Feminismus.
"Uncharted Waters"
Das Videospiel "Uncharted Waters" brachte einen jungen Indonesier nach Hamburg. Zwischen Jakarta und Hamburg liegen zwei Kontinente und sechs Meere, aber auch ungezählte Papierberge. Eine Reportage über die bizarre Welt der deutschen Bürokratie haben Jens Wiesner (Text) und Markus Köninger (Zeichnungen) aus seiner Geschichte gemacht. Es geht also ums Studium...
Im Bürokratendschungel
... und ums Arbeiten: Arbeitserlaubnis, Niederlassungserlaubnis, jede Menge zu erbringende Nachweise - der vierseitige Comic schildert den bürokratischen Irrsinn humorvoll, aber auch sehr zutreffend. Im Durchschnitt begannen seit 1985 rund 2200 Indonesier pro Jahr ein Studium in Deutschland. Seit 2012 sind es doppelt so viele.
"Zwischen den Saiten"
Um das Schicksal von Musikern im Exil geht es in der Comicreportage von Silke Weber (Text) und Simone Kesting (Zeichnungen). Ziad Khawam spielt Kanun, die arabische Zither. Was macht der Syrer mit dem in Deutschland unbekannten Instrument in seiner neuen Heimat Hamburg? Der Comic ist ein Lehrstück dazu, wie sich zwei Kulturen gegenseitig befruchten können.