Wahlkampf kostet - Woher kommt das Geld?
Diesen Sonntag ist es nun soweit - die Bundestagswahl steht an. Schon seit Wochen hängen in ganz Deutschland die Wahlplakate an den Straßenlaternen und Häuserfassaden. Aber wie finanzieren die Parteien ihren Wahlkampf?
Ohne Spenden geht nichts
Für die CDU spielen, neben staatlicher Förderung, die jede der Parteien erhält, Spenden eine wichtige Rolle. Allein 2017 kamen dadurch mehr als zwei Millionen Euro zusammen. Für den Wahlkampf wird aber noch deutlich mehr Geld ausgegeben: Rund 20 Millionen Euro kostet die Kampagne zur Bundestagswahl nach Partei-Angaben.
Die Schwesterpartei macht's nach
Die CSU hält die Kosten ihrer Wahlkampagne aufgrund strategischer Interna noch geheim. Schätzungen, basierend auf den Kostenangaben des letzten Wahlkampfes 2013, investiert die Partei aber gut neun Millionen Euro in die laufende Kampagne.
Die SPD verdient ihr Geld selbst
Die SPD gab bei der letzten Bundestagswahl 2013 mehr Geld für ihren Wahlkampf aus als alle anderen Parteien: 23 Millionen Euro. Dieses Jahr steigen ihre Ausgaben auf 24 Millionen Euro. Statt durch Spenden verdient die Partei einen Teil des Geldes traditionell aber selbst, indem sie sich an verschiedenen Unternehmen beteiligt. Jährlich bringt ihr das etwa zwei Millionen Euro ein.
Kann auch nicht ohne Spenden
Genau wie die CDU ist auch die FDP von Spenden abhängig. Dabei liegen ihre Spendeneinnahmen nur knapp hinter denen der Union. Mehr als 1,5 Millionen Euro erhielt die Partei allein in diesem Jahr von Großspendern. Für die Plakatkampagne gab die Partei fünf Millionen Euro aus. Trotz dieses vergleichsweise kleinen Wahlkampfbudgets sorgen sie für reichlich Aufmerksamkeit.
Es geht auch mit weniger Geld
Das Wahlkampfbudget der Grünen fällt genau wie bei den Freien Demokraten etwas kleiner aus. Bei der letzten Bundestagswahl 2013 wurden gut fünf Millionen Euro für die eigene Werbung ausgegeben, dieses Jahr werden es rund 5,5 Millionen Euro, gibt die Partei auf Anfrage an.
Die Mitglieder finanzieren den Wahlkampf
Die Linken können sich nicht durch Spenden finanzieren. Sie bestreiten ihre Kosten traditionell zu einem großen Teil aus Mitgliedsbeiträgen: Rund 34 Prozent ihrer Einkünfte stammen aus dieser Quelle. 2013 gaben sie für den Wahlkampf etwa 4,5 Millionen aus, 2017 investieren sie rund 6,5 Millionen Euro.
Toller Trick - Gold für Geld
Die AfD hat sich eine ganz eigene Art der Parteienfinanzierung ausgedacht. Sie verkaufte Gold an ihre Mitglieder mit dem Argument, das sei sicherer als der Euro, den die Partei ablehnt. Durch den Verkauf, der mittlerweile verboten wurde, erzielten sie etwa zwei Millionen Euro. Dieser Gewinn fließt in ihre Wahlkampagne, die sie laut Schätzungen etwa drei Millionen Euro kostet.
Indirekte Spender
Gleichzeitig verdienen sowohl die Union als auch die SPD durch Sponsoring. Dabei erhalten Parteien von Unternehmen finanzielle Unterstützung, indem sie ihnen Ausstellungsflächen bei Parteitagungen oder Werbeanzeigen zur Verfügung stellen. Viele kritisieren den Mangel an Transparenz bei dieser Methode. Die Linken verzichten komplett auf Sponsoring. Für Grüne und FDP spielt es nur eine kleine Rolle.
Wahlkampfkostenerstattung
Auch der Staat trägt zur Finanzierung des Wahlkampfes bei - allerdings erst nach der Wahl. Für jede Stimme, die Parteien bei einer Wahl bekommen, gibt es Geld. So soll ihnen ein Teil der vorher entstandenen Wahlkampfkosten zurückerstattet werden. Festgelegt wurde dieser Zuschuss auf 83 Cent pro erhaltene Stimme.