Weltweit feiern Muslime das Fest des Fastenbrechens
Der islamische Fastenmonat Ramadan geht zu Ende und Muslime auf der ganzen Welt feiern Eid al-Fitr, das Fest des Fastenbrechens. Dieses Jahr finden die Festlichkeiten am 1. und 2. Mai statt.
Vorbereitungen zum Fest
Der islamische Fastenmonat Ramadan endet mit Eid al-Fitr, dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, auf Deutsch meistens Zuckerfest genannt. Dieses Jahr beginnt das Fest am 1. oder 2. Mai - je nachdem, wann die neue Mondsichel im zehnten Monat des islamischen Kalenders (Schawwal) zu sehen ist. Je nach Region kann sich das zeitlich unterscheiden.
Farbenfrohe Abreise
In Bangladesch machen sich Millionen von Stadtbewohnern auf, die Stadt zu verlassen, um mit ihren Familien in den Städten und Dörfern Eid al-Fitr zu feiern - das neben dem Opferfest wichtigste Fest im Islam. Hier strecken sich Reisende aus Dhaka auf dem Dach einer überfüllten Fähre aus, die die Hauptstadt Bangladeschs verlässt.
Auszug aus Jakarta
Auch in Indonesien warten die Menschen auf Züge, die sie aus der Hauptstadt Jakarta hinaus bringen. Eid al-Fitr ist eine Zeit, in der die Familien zusammenkommen, sich untereinander besuchen, gemeinsam essen und trinken und die Kinder beschenken. In Indonesien leben weltweit die meisten Muslime.
Feiertagsansturm auf die Insel Sulawesi
In Indonesien ist Eid al-Fitr der betriebsamste Feiertag überhaupt. Voraussichtlich werden sich dieses Jahr ungefähr 85 Millionen Indonesier auf den Weg aufs Land machen - auf Fähren und in Zügen und Flugzeugen. Da die COVID-19-Fälle zurückgegangen und die meisten Reisebeschränkungen aufgehoben sind, haben die Behörden dieses Jahr die einwöchigen Festlichkeiten wieder erlaubt.
Aufschwung für die lokale Wirtschaft
Eid al-Fitr ist auch eine Gelegenheit, sich zu präsentieren. Viele Gläubige kaufen und tragen während der Festlichkeiten neue Kleidung oder Schmuck. Viele lokale Geschäfte stellen sich besonders auf die Zeit rund um das Fest ein - wie hier zum Beispiel auf einem Markt in Kolkata im Osten Indiens. Die Einzelhändler rechnen fest mit diesen Umsätzen.
Feiern im Schatten des Konflikts
In Idlib, im Nordwesten Syriens, bereiten sich Marktverkäufer ebenfalls auf ein reges Geschäft rund um Eid al-Fitr vor. Sie bieten beispielsweise Trockenfrüchte, Gewürze und Süßigkeiten feil. Während des Festes tauschen Familien und Freunde normalerweise Geschenke aus. Nach Jahren des Konflikts und der Vertreibung bemühen sich viele Familien in Syrien um die Aufrechterhaltung traditioneller Feste.
Köstliche Delikatessen in Jordanien
Nach einem Monat täglichen Fastens von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang ist es wenig verwunderlich, dass sich das Fest des Fastenbrechens hauptsächlich ums Essen dreht. Hier in der jordanischen Hauptstadt Amman bereitet ein Verkäufer Kunafa zu, ein regional typisches sirupartiges Dessert, das aus Käse besteht und mit Früchten, Nüssen, Schokolade und Sahne belegt wird.
Süßigkeiten in Gaza
Gebäck, das mit Datteln, gemischten Nüssen oder einer Mischung aus Honig und Sesamsamen gefüllt ist, ist eine weitere Köstlichkeit, die im Nahen Osten zum Fastenbrechen gereicht wird. Zum Backen der Kekse, Kakh genannt, kommen viele Familien schon vor den Festlichkeiten zusammen, wie hier in Gaza.
Fürsorge für die Armen
Eines der Schlüsselelemente des Zuckerfestes ist das Konzept Zakat al-Fitr. Dabei spenden wohlhabendere Muslime Geld oder Essen an Bedürftige, damit auch diese an den Festlichkeiten teilnehmen können. Hier bereitet ein Verkäufer in Indonesien Geld vor: Die Indonesier wechseln üblicherweise Geldbeträge in Päckchen mit kleineren Stückelungen, die sie dann an ihre Familien verschenken.
Zwei verschiedene Eid-Feste?
Neben dem Eid al-Fitr am Ende des Ramadans gibt es noch ein weiteres islamisches Fest, das mit "Eid" beginnt. Das andere, Eid al-Adha, was so viel wie "Opferfest" bedeutet, findet etwa zwei Monate später statt und fällt mit der islamischen Pilgerfahrt nach Mekka zusammen. Qatayef, ein Pfannkuchen, der mit Sahne und Nüssen gefüllt wird, gehört aber zu den Spezialitäten des Eid al-Fitr.