WM 2014: Bilder des Tages

Durch ein glanzloses 1:0 erreichen die Südamerikaner gegen mutlose Belgier zum ersten Mal seit 1990 ein WM-Halbfinale. Zu Beginn überlassen die Argentinier dem Gegner noch das Spiel, doch Belgien antwortet darauf ohne Biss und Kreativität. Gegen taktisch disziplinierte Südamerikaner bleiben sie wirkungs- und ideenlos.

Schon in der 8. Minute gerät die belgische Elf in Rückstand. Messi und Di Maria bestrafen eine Unachtsamkeit von Kompany und bereiten das Tor durch Higuain vor. Die Belgier können sich von diesem frühen Schlag nur schwer erholen. Ihre erste Torchance haben sie erst zum Ende der ersten Halbzeit. Ihr Offensivspiel ist sehr behäbig.

In der 33. Minute erfährt Argentinien eine schmerzhafte Schwächung: di Maria, der die "Albiceleste" gegen die Schweiz ins Viertelfinale schoss, muss verletzt vom Platz.

Nach gut einer Stunde kann Belgiens Trainer Wilmots das lahme Spiel seiner Mannschaft nicht mehr mit ansehen und bringt mit den Einwechslungen von Mertens (Bild) und Lukaku für Mirallas und den schwachen Origi frischen Wind in die belgische Offensive.

Eine halbe Stunde vor Schluss kommen die "Roten Teufel" langsam in Fahrt und drängen die Argentinier in die Defensive. Lukaku, Fellaini (Bild) und de Bruyne erspielen sich Chancen, doch Argentinien kann den knappen Vorsprung halten.

Die Fans in Brasilia zeigen sich solidarisch mit Brasiliens Superstar Neymar, der im Viertelfinalspiel gegen Kolumbien derart hart gefoult wurde, dass er für mehrere Wochen ausfällt - somit wird er auch beim Halbfinalspiel gegen Deutschland nicht mit dabei sein.

Mit 4:3 im Elfmeterschießen gewinnen die Niederlande mit Mühe gegen den Außenseiter Costa Rica. In einem schleppenden Spiel mit dramatischen Sequenzen, erweist sich das mittelamerikanische Team als unangenehmer Gegner.

Das Spiel beginnt behäbig. Erst in der 22. Minute zieht van Persie aus 13 Metern ab, scheitert aber an Costa Ricas starkem Keeper Navas. Sneijder versucht es mit einem Nachschuss - ohne Erfolg. Immerhin: die erste Torchance in dieser Partie.

Vor dem Spiel äußerte Costa Ricas Trainer Pinto noch Bedenken, was Robbens "Falllust" angeht. Er appelliert an die Schiedsrichter, darauf ein Auge zu haben. Zumindest in dieser Szene fliegt Robben ohne Konsequenzen - weder für ihn, noch für seinen Gegner.

Diese niederländischen Fans geben die Hoffnung nicht auf. Doch die tief stehenden "Ticos" bereiten ihrer "Elftal" Schwierigkeiten. Trotz hohen Ballbesitzanteils finden sie nicht richtig ins Spiel. Aber auch Costa Rica versteht es nicht, Akzente zu setzen. Sie agieren ungefährlich. Die erste Halbzeit endet mit 0:0.

Costa Rica ist laufstark und kämpft aufopferungsvoll- wirklich gefährliche Chancen kommen dabei zwar nicht heraus, aber wenigstens scheuchen sie damit die Niederlande auf, die sich etwas zurückgezogen haben. Nach einem Freistoß in der 82. Minute wacht das ganze Stadion auf, als Sneijder den Ball an den Pfosten knallt.

Schussfeuerwerk auf das costa-ricanische Tor! Die Niederlande wollen unter keinen Umständen in die Verlängerung, also zünden sie den Turbo und feuern in der 92. Minute auf Navas‘ Tor: van Persie, Blind und wieder van Persie - der Ball geht nicht rein. Es geht doch in die Verlängerung.

Bei einer Luftfeuchtigkeit von 81 Prozent schleppen sich die Spieler zuerst durch die Nachspielzeit, dann reißen sich beide Teams noch einmal zusammen. Zum Ende drängen beide auf das Siegtor. Dann wechselt der Bondscoach van Gaal kurz vor dem Ende den Keeper aus - für Cillessen kommt Krul. Ein guter Schachzug: Krul hält zwei Elfmeter. Die Niederlande sind im Halbfinale.