Wohl mehr als 200 Tote bei Schiffsunglück
10. September 2009Die Polizei von Sierra Leone fahndet derzeit nach den Verantwortlichen der Schiffskatastrophe. Ein Polizeisprecher sagte dem britischen Rundfunksender BBC am Freitag (11.09.2009), der Bootseigner und weitere Mitarbeiter der Schifffahrtsgesellschaft hielten sich anscheinend versteckt.
Keine Rettungswesten an Bord
Inzwischen steht fest, dass für das Schiff mehr als 250 Bordkarten verkauft wurden. Die Ermittler waren zunächst nur von 150 Menschen an Bord ausgegangen.
Überlebende hätten ausgesagt, dass zahlreiche Kinder umsonst mitgefahren seien, hieß es. Mehrere Passagiere hätten das überladene Schiff aus Sorge um ihre Sicherheit vor der Abfahrt verlassen wollen, seien aber von der Mannschaft daran gehindert worden. Es gab außerdem keine Rettungswesten an Bord.
Knapp 40 Menschen überlebten
Bis zum Donnerstagabend konnten zwar erst wenige Leichen geborgen werden, den mehr als 200 noch vermissten Passagieren wurden aber kaum noch Überlebenschancen eingeräumt
Die knapp 40 Überlebenden hatten sich an dem gekenterten Boot festhalten können, bis sie in stürmischer Nacht von Rettungskräften aus dem Wasser gezogen werden konnten. Noch ist unklar, ob ein Sturm das Schiff zum Kentern brachte oder ob es wegen Überladung sank.
In Sierra Leone ereignen sich während der Regenzeit häufig Schiffsunglücke. Technische Kontrollen gibt es nur selten, zudem mangelt es vielen Booten selbst an der Mindest-Sicherheitsausstattung wie etwa Rettungswesten. Passagierlisten werden nur selten geführt. (gri/mm/og/dpa/ap/afp/rtr)