Agrarprodukte werden teurer
6. Juni 2013Die Lebensmittelpreise werden in den kommenden Jahren weiter steigen - davon gehen die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Welternährungsorganisation (FAO) in ihrem Landwirtschaftsausblick 2013-2022 aus.
Während in den vergangenen zehn Jahren die Viehzucht und der Ackerbau um 2,1 Prozent gestiegen seien, so betrage das Wachstum für das kommende Jahrzehnt nur noch jährlich 1,5 Prozent. Grund für den leichten Rückgang seien gestiegene Produktionskosten, knappe Anbauflächen und Umweltbelastungen. Die Preise für Fleisch, Fisch und Biokraftstoffe werden laut OECD und FAO stärker steigen als primäre Agrarprodukte.
China gibt Richtung vor
Die Experten gehen aber davon aus, dass die Versorgung mit der Nachfrage weltweit Schritt halten kann. Doch Produktionsausfälle, Preisschwankungen und Störungen im Warenfluss könnten kurzfristig massive Auswirkungen auf die Preise haben: “Eine großflächige Dürre wie 2012 zusätzlich zu knappen Nahrungsmittelbeständen könnten die Weltpreise um 15 bis 40 Prozent erhöhen“, so die Warnungen der Autoren.
China habe mit einem Fünftel der Weltbevölkerung starken Einfluss auf den internationalen Agrarmarkt. Schon 2022 werde China die Europäische Union als größten Konsumenten von Schweinefleisch beim Pro-Kopf-Verbrauch ablösen. Mit dem hohen Einkommenswachstum sowie einem schnell expandierenden Agrarsektor, könnten die Veränderungen in China die Weltmärkte maßgeblich beeinflussen. Wohl auch deshalb stellten OECD und FAO ihren Bericht in Peking vor.
Insgesamt sprach OECD-Generalsekretär Angel Gurría von “relativ positiven“ Aussichten. Es herrsche eine hohe Nachfrage, reger Handel und ein gutes Preisniveau. Die Prognosen der OECD gingen zudem von einem weiteren Erholen der Wirtschaft aus. “Wenn es uns nicht gelingt die Weltwirtschaft in den Griff zu bekommen, wird das den Investitionen in die Landwirtschaft und dem Wachstum des Sektors schaden“, appellierte Gurría.
nm/uh (dpa, epd, rtr)