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Rote Liste: Giraffen sind gefährdet

8. Dezember 2016

Sie gehören zu den anmutigsten Tieren der Welt. Doch der Bestand der Giraffen sinkt drastisch. Bei Vögeln sieht es nicht besser aus. Kaum sind sie entdeckt, stehen einige schon als ausgestorben auf der Roten Liste.

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Niger Giraffen aus dem Kouré Giraffe Reserve
Bild: Getty Images/AFP/B. Hama

Tierschützer sind besorgt: Die Zahl der Giraffen geht nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark zurück. In den vergangenen 30 Jahren sei die weltweite Population der Tiere um knapp 40 Prozent gesunken. Nach Angaben der IUCN gab es 1985 noch rund 160.000 Giraffen. Hauptgründe für diese "Stille Ausrottung" seien Wilderei und ein Verlust des Lebensraums, wie die Organisation mit Sitz in Gland am Genfer See mitteilte.

Noch gibt es 100.000 ihrer Art

Es gebe derzeit noch rund 100. 000 Tiere. Auf der neuen Roten Liste rückte die Giraffe von der Kategorie ungefährdet auf gefährdet. Diese stellte die Weltnaturschutzunion auf der UN-Artenschutzkonferenz im mexikanischen Cancún vor. 

Von rund 740 in jüngster Zeit entdeckten Vogelarten sind demnach elf Prozent vom Aussterben bedroht. Viele Arten verschwänden, bevor man sie überhaupt näher beschreiben könnte, sagte IUCN-Chefin Inger Andersen. 13 der jüngst entdeckten Vogelarten seien bereits ausgestorben. Die meisten davon sind vor allem Experten ein Begriff.

Beliebt und deshalb gefährdet

Anders sieht es bei den Afrikanischen Graupapageien (Psittacus erithacus) aus. Sie sind dank ihrer Intelligenz und Sprachbegabung bei vielen Haltern beliebt - das könnte ihnen laut IUCN zum Verhängnis werden. Denn das mache die Vögel zu attraktiven Jagdobjekten für Wilderer. "Die aktuelle Liste zeigt vielleicht, dass das Ausmaß des Artensterbens größer ist als gedacht", sagte Andersen.

Auch wilde Verwandte von Gerste, Hafer und Sonnenblumen stehen auf der Roten Liste. Sie seien eine wichtige Genquelle für neue Nutzpflanzen. Landwirtschaftliche Expansion lasse ihren Lebensraum schrumpfen und mache ihnen damit zu schaffen. "Wir erleben derzeit das größte globale Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier - und der Mensch ist die Ursache", sagte der Vorstand der Naturschutzorganisation WWF Deutschland, Eberhard Brandes. Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicher Wohlstand dürften nicht zulasten natürlicher Ökosysteme gehen.

Insgesamt wurden bislang exakt 85.604 Tier- und Pflanzenarten für die Rote Liste der IUCN untersucht. Davon sind genau 24.307 bedroht.

Erstmals herausgegeben wurde eine Internationale Rote Liste 1962. Diese erste Version enthielt Beschreibungen von 211 Säugetierarten und 312 Vogelarten. Die Liste hieß zunächst "Red Data Book". Die Bezeichnung geht zurück auf die Londoner Versicherung Loyds. Sie hatte in einem Red Data Book vermisste Schiffe aufgelistet.   

haz/gri (dpa,rtr)